Die französischen Landwirte sind mit ihrem Staatspräsidenten Emmanuel Macron offenbar grösstenteils zufrieden. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der französische Bauernverband (FNSEA) im Vorfeld der anstehenden Präsidentschaftswahlen durchgeführt hat.
Am Sonntag finden in Frankreich Präsidentschaftswahlen. Emmanuel Macron strebt eine zweite Amtszeit an.
Nach derzeitigem Stand würden beim ersten Wahlgang am 30% der Landwirte für den Amtsinhaber stimmen. Für die republikanische Kandidatin Valérie Pécresse würden sich 13 % entscheiden. Die rechtsextremen Kandidaten Eric Zemmour und Marine Le Pen würden von 12 % beziehungsweise 11% der Landwirte unterstützt.
Der Kandidat der linksgerichteten Partei La France Insoumise (LFI), Jean-LucMelenchon, würde von 9%der Bauern gewählt werden. Beim Grünen-Politiker Yannick Jadot würden gemäss der Umfrage nur 7 % der Landwirte ihr Kreuz machen.
Bei der Stichwahl am 24. April sieht die Umfrage Macron in allen Szenarien als Sieger. Beim Antritt gegen Pécresse würden sich 65 % der Landwirte für den Amtsinhaber entscheiden. Wenn die rechtsextremen Kandidaten die Alternative wären, würden 74 % beziehungsweise 70 % für Macron stimmen.
Wichtigste Anliegen der Bauern sind laut der Erhebung höhere Einkommen, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie Ernährungssicherheit und -souveränität. Dass ein Grossteil der Landwirte mit
Macrons Regierung nicht unzufrieden ist, wurde vergangene Woche auch beim Kongress des FNSEA in Besançon deutlich. Verbandspräsidentin Christiane Lambert lobte «die Stärke und den Mut» von Landwirtschaftsminister Julien Denormandie und verwies in diesem Zusammenhang auf die Notfallzulassungen für Neonikotinoide.
Auf europäischer Ebene wurde laut Lambert, die auch Präsidentin der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) ist, im Rahmen der französischen Ratspräsidentschaft ein «Team Frankreich» gebildet. Denormandie hob seinerseits die « vertrauensvolle und fordernde» Zusammenarbeit mit dem FNSEA hervor.
Vorsprung von Macron schmilzt
Drei Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich wird der Abstand zwischen Staatschef Emmanuel Macron und seiner wichtigsten Herausforderin Marine Le Pen kleiner. Während der amtierende Präsident am Donnerstag in einer Umfrage von Ipsos-Sopra Steria leicht auf 26,5 Prozent fiel, legte die Rechte Le Pen auf 23 Prozent zu. Auf Rang drei liegt der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon mit 16,5 Prozent.
Den gleichen Trend wies am Donnerstag eine Ifop-Umfrage aus, die Macron ebenfalls mit leichten Verlusten bei 26,5 Prozent und Le Pen mit Zugewinnen bei 24 Prozent sah. Mélenchon blieb in dieser Umfrage stabil bei 17,5 Prozent.
Abgeschlagen folgen in beiden Umfragen die Bewerber der klassischen Volksparteien, die bürgerlich-rechte Republikanerin Valérie Pécresse mit 8,5 bis 9 Prozent und die Sozialistin Anne Hidalgo mit jeweils zwei Prozent. Den Rechtsextremen Éric Zemmour, der zu Beginn des Wahlkampfs einen Höhenflug erlebte, sehen beide Umfragen nur noch bei 8,5 Prozent. sda