So gross ist ein deutscher Landwirtschaftsbetrieb

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt seit Jahrzehnten. Gleichzeitig steigt die Fläche, die durchschnittlich von jedem Betrieb bewirtschaftet wird.

pd |

Rund 255’010 landwirtschaftliche Betriebe gab es 2023. Seit der Jahrtausendwende ist die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe damit um fast 45 Prozent gesunken. Seit 2010 hat sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft zwar etwas verlangsamt, er schreitet dennoch weiter voran, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

Im Jahr 2023 wurden rund 16,6 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Im Gegensatz zur Anzahl der Betreibe ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche relativ konstant geblieben: Seit 2000 ist sie lediglich um 3 Prozent gesunken. Daher ist die durchschnittlich pro Betrieb bewirtschaftete Fläche gestiegen. So bewirtschaftete ein landwirtschaftlicher Betrieb 2023 im Durchschnitt etwa 65 Hektar. Im Jahr 2000 waren es noch rund 37 Hektar. Die durchschnittlich bewirtschaftete Fläche pro Betrieb ist also um rund 75 Prozent gestiegen.

Unterteilt in Größenklassen nach ihrer bewirtschafteten Fläche, zeigt sich eine weitere interessante Entwicklung: Die Anzahl der kleineren Betriebe unter 100 Hektar ist im Vergleich der Jahre 2023 und 2010 deutlich gesunken, während die Zahl der größeren Betriebe über 100 Hektar leicht gestiegen ist. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Die Anzahl der Betrieben über 1’000 Hektar ist ebenfalls leicht zurückgegangen.

Trotzdem sind landwirtschaftliche Betriebe über 100 Hektar immer noch die Ausnahme: Etwa 85 Prozent aller Betriebe bewirtschaften weniger als 100 Hektar, während nur etwa 15 Prozent grösser sind als 100 Hektar. Diese wenigen grossen Betriebe bewirtschaften zusammen andererseits 63 Prozent der gesamten Agrarfläche Deutschlands.

Kommentare (3)

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  • Lanzl Franz | 30.05.2024
    Leider ist das die Realität, das wird sich in Zukunft noch beschleunigen, wenn die einzelnen Länder und die EU nicht gegensteuern. Der bewährte landwirtschaftliche Familienbetrieb wird dann zum Aislaufmodell, eigentlich sehr schade !!
    • Florian Göß | 30.05.2024
      Der klassische Familienbetrieb hat sowieso kaum eine Zukunft.
      Landwirte wollen auch Mal ein freies Wochenende oder in den Urlaub fahren und das geht in der Regel nur mit weiteren Arbeitskräften, bedingt also eine gewisse Größe des Betriebes.
      Des weiteren fördert die EU durch immer weitere Auflagen das Schließen kleinerer Betriebe, da diese kaum noch Schritt halten können mit immer mehr unsinniger Dokumentation und Vorgaben.
      Außerdem wollen immer weniger Menschen in der Landwirtschaft arbeiten und deswegen muss dies durch effizientere und größere Technik kompensiert werden, wobei wir wieder bei den größeren betrieben sind.

      Auch Auflagen im Bereich Tierwohl lassen sich in einem großen Stall leichter verwirklichen.

      Der Wandel wird also kommen, egal ob man will oder nicht.
    • Schlichter Verfasser | 04.06.2024
      Nicht nur schade; eine katastrophale Entwicklung!!
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