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Stickstoffdünger: Ukrainische Bauern alarmiert

In der Ukraine sorgen sich die Landwirte um die Versorgung mit Stickstoffdüngern. Das Militär hat die Importe stickstoffhaltiger Düngemittel über die Seehäfen beschränkt. Dahinter steht die Befürchtung, dass es zu gezielten russischen Angriffen auf Schiffe oder Düngemittellager kommen könnte.

AgE |

Die ukrainischen Landwirtinnen befürchten einen Engpass bei der Versorgung mit Stickstoffdüngern und in der Folge sinkende Erträge auf ihren Flächen. 

Agrarrat fordert Lösung

Untersagt wurde insbesondere die Einfuhr von Salpeter, der auch zur Herstellung von Sprengstoffen verwendet wird. Allerdings wurde auch der Umschlag aller Düngemittel beschränkt, die aus Ammonium produziert werden. Der Allukrainische Agrarrat (VAR) schlägt nun Alarm. Der Verband appellierte an Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und die regionale Militärverwaltung von Odessa, das Problem des Imports von mineralischen Stickstoffdüngern schnellstmöglich zu lösen.

Selbst die Einfuhr von Düngemitteln, die nur 10% Stickstoff enthielten, sei derzeit blockiert. Zumindest sollten die Importe von grundlegenden Mineraldüngern wie Ammoniumsulfat, Harnstoff, Kaliumchlorid und Superphosphat über die Seehäfen sichergestellt werden.

Defizit von bis zu 60%

Ohne eine ausreichende Versorgung mit Stickstoffdüngern sei es nicht möglich, die zukünftige Ernte zu sichern, warnte der VAR. Sollte es bei dem Verbot bleiben, könnte es im kommenden Jahr zu einem Ertragsrückgang von 30% und einer nationalen Nahrungsmittelkrise kommen.

Ukrainische Experten gehen davon aus, dass das Defizit an Stickstoffdüngern bei bis zu 60% liegen könnte, bei Phosphor-Kalium-Düngemitteln sogar um die 80%. Zudem führe die Umstrukturierung der Logistik von den Seehäfen hin zum Landweg zu einem Anstieg der Kosten für eine Tonne Düngemittel um 50 bis 80 Euro (47 bis 75 Franken).

Von Importen abhängig

Der VAR wies darauf hin, dass die Ukraine bei Mineraldüngern derzeit stark von Importen abhängig sei. Ein Branchenvertreter bezifferte die gesamten Düngemittelimporte des Landes auf 2,5 bis 3 Mio. Tonnen pro Jahr. Der Bedarf liege bei 4,5 bis 5 Mio. Tonnen, sodass bei einer inländischen Produktion von 1,5 Mio. Tonnen noch nicht einmal ein Drittel des Bedarfs gedeckt werde.

Schon jetzt bekommen die Landwirte die Auswirkungen des Importverbots deutlich zu spüren. Die Preise für Stickstoffdünger sind aufgrund des eingeschränkten Angebots nach oben gegangen. Salpeter hat sich beispielsweise pro Tonne von 21’000 UAH (410 Fr.) auf bis zu 27’000 UAH (527 Fr.) verteuert. Das ist ein Plus von fast 30%. Der Preis für Harnstoff legte um 17% auf rund 28’000 UAH/t (546 Fr.) zu.

Das Militär gibt sich weiterhin bedeckt: «Das Verbot gilt so lange, bis sich die Sicherheitslage wesentlich ändert. Es bezieht sich in erster Linie auf den Schutz anderer ziviler Schiffe, die unseren Getreidekorridor nutzen», erklärte ein Marinesprecher. Aus Sicherheitsgründen könnten keine weiteren Details preisgegeben werden.

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