Aus einem internen Papier des irländischen Landwirtschaftsministeriums sei zu entnehmen, dass in den kommenden drei Jahren fast 200’000 Kühe getötet werden sollen, schreibt die deutsche Onlineplattform «Welt». Noch sei es aber nur eine Option, die von der Regierung zurzeit geprüft wird.
18’000 Milchbauern betroffen
Es handelt sich dabei vorerst zwar nur um einen Vorschlag. Und es gäbe für jede getötete Kuh auch eine Entschädigung von 3'000 Euro (ca. 2'920 Franken). Doch viele irische Bauern sehen schon die Gewitterwolken aufziehen. Denn nicht weniger als 18'000 irische Milchbauern wären davon betroffen.
Doch ein solches Programm könne nur freiwillig sein, sagte Pat McCormack, Präsident des Verbands der irischen Milchlieferanten, der Deutschen Presse-Agentur. Und auch die Finanzierung sei noch nicht gesichert. «Es sollte bilaterale Gespräche geben, um einen Plan zu erstellen, der die ganze Branche mit ins Boot holt», sagte Pat McCormack weiter. Agrarminister Charlie McConalogue hat verlauten lassen, ein freiwilliges Klimaprogramm zur Verringerung des Milchviehbestands zu erwägen.
4 bis 20 Prozent
Dass aber etwas geschehen müsse, ist gemäss der Regierung klar. Erst vor kurzem hatte die unabhängige, US-amerikanische Umweltbehörde EPA mitgeteilt,
dass Irland seine Klimaziele voraussichtlich deutlich verfehlen werde.
Eines dieser Ziele besagt, dass allein die Emissionen des Agrarsektors bis 2030 um 4 bis 20 Prozent sinken sollten. Insgesamt will Irland im Rahmen der EU-Verordnung zur Lastenteilung die Emissionen des Landes um 30 Prozent im Vergleich zu 2005 senken.
Elon Musk has criticised a proposal by the Irish government which would see hundreds of thousands of cows culled to combat the climate crisis https://t.co/dIZj75GWUu
— FarmingUK (@FarmingUK) June 10, 2023
Allenfalls sollen noch mehr Tiere verschwinden
Die bis jetzt geplanten Massnahmen reichten nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, heisst es. Wie die Zeitung «Independent» berichtet, sieht ein Plan der Regierung vor, von 2023 bis 2026 jährlich 65’000 Tiere zu schlachten. Es handelt sich um sogenannte Kernmassnahmen. Doch aus das reicht gemäss der Regierung nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Um die Lücke zu schliessen, müssten nach Ansicht der irländischen Regierung in den kommenden Jahren «10 Prozent des Viehbestands durch andere Aktivitäten ersetzt» werden. Das wären 740’000 Tiere.
Die Regierung sei fest entschlossen, den Landwirten «freiwillige, finanziell attraktive Optionen zu bieten, zu denen auch die Diversifizierung gehört», sagt eine Sprecherin des Agrarministeriums. Der Plan der Keulung der 200'000 Tiere sei nur eine von verschiedenen Optionen, die zurzeit geprüft würden, so die Sprecherin weiter. Die Entscheidung sei noch nicht endgültig. In Irland gibt es mehr als 7 Millionen Rinder, davon 1,55 Millionen Milchkühe.
Probleme würden nur verlagert
In Irland gibt es gemäss agriland.ie 9’200 Milchviehhalter, die nur Milchkühe halten, während es knapp 46’700 Mutterkuhhalter gibt, die nur Rinder oder Mutterkühe halten. Die Zahlen des Department of Agriculture, Food and the Marine (DAFM) basieren auf Daten vom 31. Dezember 2022 und zeigen auch, dass 13’490 Betriebe in Irland sowohl Milch- als auch Mutterkühe halten. In Irland gibt 1,5 Millionen Milchkühe und 840’000 Mutterkühe.
Der Präsident der irischen Landwirtschaftskammer wird im Video-Bericht unten zitiert, dass dieser Vorschlag die Probleme nur in andere Länder verlagern würde. Ein weiterer interessanter Punkt, der aus der Nachricht unten hervorgeht ist, dass die grössten Tageszeitungen nicht über den Fall berichten würden, sondern nur linksorientierte Medien. Auch Elon Musk hätte sich auf Twitter sofort gegen die geplante Tötung der Kühe ausgesprochen.