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Wasserspeicher von Bauern illegal

Das Verwaltungsgericht in Bordeaux hat die Genehmigungen für mehrere Wasserspeicher widerrufen. Aufgrund der Bedeutung der Gegend für den Vogelschutz wären laut den Richtern naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen notwendig gewesen.

Das Verwaltungsgericht hat Mitte Dezember entschieden, dass bei insgesamt vier Projekten in den Départements Deux-Sèvres, Charente-Maritime und Vienne gegen umweltrechtliche Vorschriften verstossen worden ist.

Proteste mit Verletzten

Betroffen ist auch der Wasserspeicher von Sainte-Soline, der quasi exemplarisch für die zunehmenden Konflikte um die Verteilung der knapper werdenden Wasserressourcen steht. 2023 waren in Sainte-Soline Proteste gegen den Wasserspeicher eskaliert. Es hatte zahlreiche Verletzte und auch Schwerverletzte gegeben, zwei Demonstranten fielen ins Koma.

Im Nachgang hatte der damalige Innenminister Gérald Darmanin öffentlichkeitswirksam versucht, die Umwelt- und Klimaschutzbewegung «Soulèvements de la terre» zu verbieten. Das oberste Verwaltungsgericht hatte die Auflösung aber schliesslich für ungültig erklärt.

Bezieht sich auf Bauarbeiten

Laut dem jüngsten Gerichtsurteil fehlt den fraglichen vier Wasserspeichern eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung. Diese ist aus Sicht der Richter notwendig, weil die Speicher in wichtigen Habitaten für gefährdete Vogelarten und insbesondere der Zwergtrappe liegen. Die Projekte seien geeignet, den Lebensraum dieser Art anteilig oder vollständig zu schädigen, so die Einschätzung des Gerichts.

Das Urteil bezieht sich allerdings ausdrücklich auf die Bauarbeiten. Da der Speicher in Sainte-Soline schon in Betrieb ist, dürfen die angeschlossenen Landwirte das bereits gespeicherte Wasser in der kommenden Saison nutzen.

Gesetz

Vonseiten der «Soulèvements de la terre» wurde das Urteil begrüsst. Laut der Organisation dürfte das jüngste Urteil indes nur der Auftakt für weitere juristische Auseinandersetzungen sein. Nach ihren Angaben könnten die naturschutzrechtlichen Auflagen umgangen werden, wenn die Wasserspeicher gesetzlich als Projekte von grossem öffentlichem Interesse eingestuft werden.

Die rechtliche Grundlage dafür könnte mit dem Gesetz über die Zukunftsorientierung der Landwirtschaft (PLOA) geschaffen werden. Das allerdings steht aufgrund der innenpolitischen Instabilität erneut auf der Kippe. Abzuwarten bleibt, ob und in welcher Form die vom neuen Premierminister François Bayrou noch aufzustellende Regierung sich des Projektes annehmen wird.

Kommentare (4)

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  • Peter | 29.12.2024
    Ich finde es nicht optimal einfach zu bauen doch ist es besser einen Wasserspeicher in der Zeit wo genug Wasser vorhanden ist zu füllen, als wenn es so trocken ist das dann das Wasser noch bei Knappheit bezogen werden muss. Ich glaube nicht das das den Rappen was ausmacht. Ist hald wieder GRÜNE Neidpolitik!!!!!!……..🥴
  • Ulrich Heimberg | 29.12.2024
    Es ist ja nichts neues, dass in der Landwirtschaft immer wieder gegen Gesetze und Vorschriften verstossen wird. So vor allem bei Transporten (überladene Fahrzeuge, schlecht gewartete Anhänger, usw.) Wie auch bei Bauarbeiten (ohne Baubewilligung, Missachtung von Vorgaben, usw.) ! Man sieht sich vermutlich immer als Opfer oder geschützte Gruppe. Dies eine Folge der zu grossen Vertretung in der Politik !
    • Rolf Schori | 29.12.2024
      Herr Heimberg und seine Kommentare !!!!!!!!
    • R.b | 30.12.2024
      Falsch... Das Projekt hatte eine Baubewilligung und wurde erst jetzt widerrufen. Dies ist kein "illegales bauen" sondern Behördenwillkür. Möchte mal ihr Gesicht sehen, wenn sie ein Haus bauen würden und 2 Jahre später ein Schreiben reinflattert, dass die Bewilligung zurückgezogen wird und sie das Haus wieder abreisen müssen
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