Die Demonstranten befürchten, dass die Regierung der Landwirtschaftsbranche die Zukunft verbaue.
Symbolbild: zvg
Insgesamt rund 500 junge Landwirte und Gartenbauer haben vergangene Woche vor dem Brüsseler Büro des flämischen Ministerpräsidenten Jan Jambon demonstriert.
500 Jungbauern haben in Belgien demonstriert. Vor der Fassade stellten sie Holzkreuze auf, weil aus ihrer Sicht die Regierungspolitik der Branche die Zukunft verbaut. «Wir wollen unternehmerisch wirtschaften und innovativ sein, wir wollen unsere Stickstoffemissionen verringern und nachhaltiger arbeiten, aber wir werden von der flämischen Regierung auf jede erdenkliche Weise ausgebremst» beklagten die Demonstranten.
«Wir haben das Gefühl, dass sie uns ins Gesicht lachen», so Bram Van Hecke, der bei der grössten Vereinigung der flämischen Junglandwirte und Gartenbauer – Groene Kring – den Vorsitz innehat. Der Groene Kring betonte, dass viele junge Landwirte gezwungen seien, ihre Betriebe aufzugeben. Das sei die Folge von insgesamt 14 verschleppten Dossiers.
Diese beträfen unter anderem die Nitratpolitik, die Gemeinsame Agrarpolitik, die Ausweisung von National- und Landschaftsparks, die Pachtverordnung, strengere Vorschriften für Grundwasser und Entwässerung, die Aufforstung sowie die zunehmende Flächennutzung durch Industrie und Wohngebiete. Belgien droht eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), wenn Flandern und Wallonien weiterhin keine wirksamen Maßnahmen gegen die übermäßige Nitratbelastung der Gewässer durch die Landwirtschaft ergreifen. Die bisherigen Aktionsprogramme haben nicht zu den erwarteten Ergebnissen geführt.