Milch ist gefragt. Von einem Milchmangel ist aber nicht die Rede. Trotzdem will ein Käser Frischmilch importieren und damit Halbhartkäse für den deutschen Markt herstellen. Das stösst den Schweizer Milchproduzenten (SMP) sauer auf.
Viele Onlineleser waren empört, als sie auf dem Onlineportal schweizerbauer.ch erfuhren, dass eine St. Galler Käserei den Import von drei Millionen Kilo Frischmilch aus Deutschland im aktiven Veredelungsverkehr beantragt hat. «Wenn man faire Preise bezahlen würde, hätte es genug Milch», oder «Es ist alles daranzusetzen, dass kein einziger Liter Frischmilch aus Deutschland oder anderswo in unser Land importiert wird», lauteten die Kommentare der Leser.
Zwar bekommen die Milchproduzenten leicht steigende Preise zu spüren. Denn Milch ist gefragter Rohstoff. Bei den Zentralschweizer Milchproduzenten beispielsweise stieg der Basispreis per 1. Januar 2021 um 1,5 Rappen auf 57 Rappen pro Liter Milch an und erreicht damit den höchsten Wert seit sechs Jahren.
Import für Käseproduktion
Sobald also Milch nicht mehr im Überfluss vorhanden ist, suchen Milchverarbeiter nach Wegen, um an günstigere Rohstoffe zu gelangen. Importgesuche im Rahmen des aktiven Veredelungsverkehr sind zwar nichts Neues. Neu ist aber, dass Frischmilch für die Herstellung von Halbhartkäse für den deutschen Markt importiert werden soll, so wie es die St. Galler Käserei Imlig aus Oberriet beantragt, obschon sie sich im Firmenporträt die Schweizer Milch auf die Fahne schreibt. «Wir sind ein Schweizer Unternehmen und verarbeiten ausschliesslich Schweizer Milchrohstoff», ist auf der Website der Käserei Imlig zu lesen.
«Eine Zulassung würde eine Aufweichung des Grenzschutzes für den Milchmarkt bedeuten», hält Reto Burkhardt, Sprecher bei den Schweizer Milchproduzenten (SMP), auf Anfrage fest. Obschon dieser Halbhartkäse im Verkaufsregal im Ausland nicht das Schweizer Kreuz wird tragen dürfen, wird er Swissness-Produkte konkurrenzieren. Daran stören sich die SMP sehr. Es könne nicht sein, dass einerseits Schweizer Käsemarketing durch die Branche und den Bund gefördert werde und andererseits dies durch die Bewilligung eines solchen Veredelungsverkehrs wieder untergraben würde, betont Burkhardt. Die SMP wehren sich gegen dieses Importgesuch, indem sie es in einer Stellungnahme deutlich abgelehnt haben. Entscheiden wird die Zollverwaltung.
Kein Milchmangel
Bei einem branchenüblichen Milchpreis ist die Milchmenge in der Schweiz zur Verkäsung verfügbar. Es könne nicht von einem Milchmangel die Rede sein, so Burkhardt. Wenn auch für die Käseproduktion der Veredelungsverkehr erlaubt wird, untergrabe das die aktuellen Bemühungen der gesamten Branche, mehr Wertschöpfung zu generieren. Es dürfe nicht sein, dass über den Veredelungsverkehr sofort wieder Druck auf den Milchpreis entsteht, sobald bei einem einzelnen Anbieter etwas weniger Milch vorhanden ist und normale Marktmechanismen zum Tragen kommen sollten.
Urs Imlig, Geschäftsführer der Käserei Imlig, wollte auf Anfrage des «Schweizer Bauer» keine Stellung zum Importgesuch nehmen.
Aktiver und passiver Veredelungsverkehr
Beim aktiven Veredelungsverkehr wird ein Rohstoff, zum Beispiel Milch, Butter, Milchpulver, importiert und beispielsweise zu Backwaren weiterverarbeitet, um ihn wieder in verarbeiteter Form zu exportieren. Ein Hauptziel des aktiven Veredelungsverkehrs ist es, die Auslastung inländischer Produktionsstätten sicherzustellen, ohne sie dabei mit Zöllen oder Verbrauchssteuern zu belasten, wenn das finale Produkt ohnehin für ausländische Märkte vorgesehen ist. Dieser Verkehr ist bewilligungspflichtig. Es gilt das Informationsverfahren. Das heisst, dass die betroffenen Organisationen lediglich informiert werden und nicht in jedem Fall Stellung beziehen können. Beim passiven Veredelungsverkehr wird ein Rohstoff exportiert, verarbeitet und wieder importiert. hal
Wenn man nicht weis, was man machen soll, sollte man am besten nichts machen....
Und alles wäre wieder normal....
Es gäbe wieder einige Grippetote, wie jedes Jahr.
Und die Menschen hätten die Freiheit wieder!
Sobald die nämlich mal ein bisschen Freiheit haben und an der freien Marktwirtschaft schnuppern konnten, werden ihre Milchlieferanten austauschbar, auch wenn diese Bauern Besitzer der Käserei sind!
Und schon ist alles vorgespurt, dass unsere "Geiz ist geil - und Provit um jeden Preis noch geiler" -Grossisten den Umweg über DE sparen, und den deutscher Käse, produziert in der Schweiz, im schweizer Grosshandel verkaufen!
Seit achtsam und wehrt euch, das wäre der nächste Schritt zum Untergang.
Könnte mir gut vorstellen, dass er weniger für die Milch bezahlen muss als ein deutscher Käser (EU Exportsubvention?).
Deren Wertschöpfungskette baut auf Vorleistungen aus dem EU-Ausland. Pharma, Maschinen, Schienenfz. usw. die sie zum erheblichen Teil wieder exportieren
Käser Imlig plant nichts anderes als in das selbe Geschäftsmodell einzusteigen wie unsere Direktzahlungsfinanzierer.
Störender ist, dass aus Erzeugnissen von Import Rauh- und Kraftfutter Schweizer Milch, Fleisch und Eier deklariert wird.
Mit günstigem Futter wird günstige Milch produziert die dann noch günstiger verkauft wird! Hier wird auch Wertschöpfung vernichtet durch die Bauern selber! Besser weniger Milch Produzieren und zu einem guten Preis verkaufen!
Geld regiert die Welt ganz einfach.
Es war so, es ist so, wird so sein!
Übrigends im K-Tipp (1 2021) steht:
Grippe war für Ältere immer eine Gefahr.
Todesfälle sind fast gleich hoch wie andere Jahre.
Und ich sage Euch, Grippe gibt es komischerwise nicht mehr.nur noch das Wort mit C.
Merkt Ihr was?
Da geht es am Schluss nur noch um's Schweizer Kreuz auf dem Käseoder wenigstens um "In der Schweiz hergestellt". Der Vorwand, dass damit die vorhandenen Anlagen besser ausgelasstet und Arbeitsplätze erhalten werden können, ist über kurz oder lang nur Augenwischerei!
Den Preis dafür werden die Schweizer Milchproduzenten bezahlen! :-(
Wir Bauern produzieren mit ausländischen Futtermitteln, Maschinen, Genetik, Pfs, Dünger, Arbeitskr. und nennen es dann "Qualité Suisse".
Wenn ein rationell arbeitender Verarbeiter mit ausländischen Rohstoffen für den ausländischen Markt produziert, soll das dann schlecht sein.
Der Hilfsstoff-Import-Unsinn der Landwirtschaft wird dann noch mit "Erhaltung der Arbeitskräfte" begründet.
Was macht Züger dann anders als Arbeitskräfte erhalten?
Oder er schreibt drauf aus Schweizer Produktion und konkuriert damit echten Schweizer Käse.
versagt wieder einmal mehr. Diejenige in Bern
haben nicht genug bis die Landwirtschaft
komplett am Boden ist.
Alle Milchproduzenten sollen alle Personen die sich mit Milch beschäftigen ( Po Vorstände, SMP Delegierte, SMP- und Bauernverbandspräsident und vernünftige Politiker) anrufen und über den für die Milchbauern schädlichen Milchimport sprechen!⁷
Mittlerweile kenne ich so viele Betriebe welche die Segel strecken mussten respektiefe die Ställe
Schließen mussten.
Komisch, dass die Milch verarbeitet in Deutschland weniger kostet als der Milchbauer in der Schweiz erhält. Und dann wird noch gejammert.
Warum ist das so?
Wie eh und je
Also, bevor man mit scharfem Geschütz auf unsere nachgelagerten Betriebe schiesst muss man halt auch mal die Realität vor Augen halten.
Hat er seine Lieferanten informiert?
Kann er seinen Lieferanten noch in die Augen schauen?