Grossmolkereien versuchen recht hartnäckig neue Direktlieferanten zu gewinnen. – lid
Big-M ist besorgt um die Produzentenorganisation Aaremilch und den Milchpreis im Allgemeinen. Grund dafür ist, dass die Migros sich mit 50 Prozent an der Aaremilch beteiligen will. Zuerst müssen die übergeordneten Gremien der Migros sowie die Aktionäre der Aaremilch AG zustimmen. Dies geschieht an der Generalversammlung am 4. Juli.
Nach Aussage von Big-M (Basisorgansisation für einen fairen Milchpreis) sind seit 5 Jahren die Kuhzahlen in der Schweiz rückläufig. Die eingelieferte Milchmenge sei ebenfalls rückläufig. Mit all den zusätzlich geplanten Produktionsauflagen werde die Milch zur Mangelware.
Die Organisation macht deutlich, dass jetzt die Zeit für die Produzentenorganisationen gekommen sei einen guten Preis für ihre Milch zu erhalten. Jahrelang herrschten Überschüsse, welche von den freien Produzentenorganisationen auf ihre Kosten verwertet und entsorgt werden musste. Mit entsprechend negativen Folgen für den Produzentenpreis ihrer Mitglieder.
Potentiale für den Preis
Nun würden alle Milch suchen, so Big-M. Die Produzentenorganisationen seien die einzigen, welche die Möglichkeit besässen, die Milch dorthin zu liefern, wo der beste Preis dafür bezahlt wird. Das lasse den Preis auf dem Milchmarkt steigen.
Das sei von Nachteil für die Grossmolkereien, welche zwar eigene Direktlieferanten haben, aber auch einen Teil der Milch auf dem Markt zukaufen müssen. Big-M stellt nach eigener Aussage seit Monaten fest, dass diese Milchverarbeiter recht aggressiv versuchen neue Direktlieferanten zu gewinnen.
Finanzielle Schwierigkeiten
Die Migros-Tochter Elsa will jetzt einen Schritt weiter gehen und die Produzentenorganisationen Aaremilch zu 50% übernehmen. «Doch warum hat sich der Verwaltungsrat der Aaremilch gerade jetzt , wo ihre Milch überall gefragt ist, zu diesem Schritt entschlossen?», fragt sich Big-M. Die Organisation vermutet, dass die Aaremilch finanzielle Probleme hat, welche wohl auf den Bau ihrer Käserei für die Verwertung der nun nicht mehr vorhandenen Überschussmilch zurückzuführen sind. Leider würden die Verantwortlichen dazu schweigen, so Big-M.
Für Big-M stellt sich eine weitere Frage: Wechselt die Aaremilch innerhalb der Branchenorganisation Milch (BOM) nun auf die Seite der Verarbeiter? Oder werde eine neue Stufe der Einflussnahme des Handels auf die Produzentenseite erreicht?
Big-M befürchtet, dass man, neben der guten Seiten einer Partnerschaften, die eigenen Interessen nicht mehr richtig einbringen könne, wenn es hart auf hart kommt. Die Organisation wartet nun auf eine Reaktion der BOM.
10 Responses
Vorschlag , Big-M soll in den Milchhandel einsteigen und den Milchpreis sofort auf 1 Fr. erhöhen , bin sofort dabei !?!?
Big-M wer ist das?
Big-M machte ein Mahnfeuer und der Milchpreis stieg , keiner wusste warum und
Martin Haab wurde Nationalrat und seither hört man von im nichts mehr…….
……..Und der Mutterkuhbauer hockte auf dem Sofa und schaute aus dem Fenster wie seine Kälber am saugen sind. Er stand nur auf,wenn der Pöstler mit dem dicken Kouvert vorbei kam……
Ich kann mit der Organisation Big-M nichts anfangen.
Die 50 % Beteiligung der Migros an der Aaremilch ist jedoch eine riesen Katastrophe. Das wird auf die ganze Milchbranche einen enormen Einfluss haben und den Milch- und Käsemarkt nachhaltig schwächen.
Es ist absolut unverständlich, dass sich die Aaremilch auf diesen Deal einlässt.
Die Aktionäre der Aaremilch haben es jetzt in der Hand, an der GV diesen Antrag abzuweisen. Eine Annahme hätte verheerende Auswirkungen!
Die Berner Bauern haben lange genug die Pulvertürme in FR und LU beliefert. Dass auch den Berner einmal die Geduld ausgeht, sie das Heft in die eigene Hand nehmen undfür sich die beste Lösung suchen ist nur verständlich. Der Milchpreis wird im Kanton Bern weiter steigen somit haben wir alle was wir brauchen. Eine Katastrophe sieht anders aus!
Es ist keine Katastrophe für die Aaremilchbauern, sondern ein Glücksfall. Die Herren Arn und Schneider haben sich massiv verspekuliert. Würde jetzt Milchüberschuss herrschen, gäbe es wohl ein neuer Fall Swiss Dairy Food. Dank dem Milchmangel und der Übernahme durch die Migros endet das Ganze nun nicht im Debakel.
Wenn der Milchproduzent die Wahl hat zwischen ELSA und BigM wählt er mit Sicherheit ELSA. So schlau sind sogar die Berner…
Ja für die Bauern ist es ein Glücksfall, dass es bei der aaremilch und der Käserei Verwaltungsräte und Mitarbeiter gibt die visionär, umsichtig, erfolgreich und verantwortungsvoll handeln. Das hat bei der SDF gefehlt…
Wäre ja wirklich das erste Mal, dass die Milchbauern die Gewinner sind und Migros der Verlierer.
Was solls…- nur die dümmsten Kälber wählen ihren…..