Cremo will Emmentaler AOP nicht mehr

Cremo hat im Rahmen seiner Umstrukturierungen eine weitere Sparmassnahme bekanntgegeben. Der Freiburger Molkereikonzern wird die Produktion, Reifung und Vermarktung von Emmentaler AOP einstellen. Entlassungen sind nicht vorgesehen.

sda/blu |

«Die Massnahme wird Ende April 2025 wirksam, damit wir die Fristen unserer vertraglichen Verpflichtungen einhalten», sagte Alex Segovia, Sprecher von Cremo, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte einen Artikel der Zeitung «La Liberté». Insgesamt sind sechs Mitarbeitende von der Aufgabe der Tätigkeit betroffen.

2700 Laibe

Cremo produziert Emmentaler AOP in einer seit 2003 gemieteten Käserei in Kriechenwil in der Nähe von Laupen, so die Freiburger Tageszeitung. Die Laibe werden dann ins freiburgische Düdingen gebracht, um dort auf dem Gelände des Affineurs Von Mühlenen, die seit 2006 im Besitz von Cremo ist, zu reifen und verpackt zu werden. In Kriechenwil werden jährlich rund rund 2700 Laibe Emmentaler AOP produziert.

Cremo wird Gespräche mit der Käsereigenossenschaft aufnehmen. Es gebe mehrere Möglichkeiten. «Die Produzenten können die Käserei weiter beliefern, wenn die Genossenschaft die Käserei selbst betreiben will. Oder sie können uns direkt beliefern. Wir sind in der Lage, eine zusätzliche Milchmenge aufzunehmen», sagt der Sprecher zur Freiburger Zeitung.

Geschäft defizitär

Das Unternehmen aus Villars-sur-Glâne bei Freiburg begründet die Einstellung mit dem Willen, Kosten zu sparen. Auch der Emmentaler AOP stecke in einer Krise steckt. 2023 gingen die Verkäufe des Lochkäses, der in der Europäischen Union nicht als Marke geschützt ist, in der Schweiz um fast drei Prozent und im Export um über zehn Prozent zurück. «Für uns ist es ein chronisch defizitäres Geschäft, dessen Aufrechterhaltung wir uns nicht leisten können», sagte Cremo zur «La Liberté».

Entlassungen werde es keine geben: «Dem betroffenen Personal wird eine Stelle an unseren Standorten in Düdingen oder Villars-sur-Glâne angeboten», sagte Segovia. Die Personalabteilung habe sich bereits mit den Mitarbeitenden getroffen. Der Fokus will Cremo vor allem auf ein Käse legen. «Der Gruyère AOP bleibt für Cremo das strategische Produkt», so der Sprecher zu «La Liberté».

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