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D: Biomilchbauern schlecht entlohnt

Trotz der höheren Milchpreise reicht das Milchgeld im Wirtschaftsjahr 2022/23 laut dem European Milk Board (EMB) nicht für einen angemessene Entlohnung der Biomilchproduzenten in Deutschland.

Die Biomilchbauern in Deutschland haben im Wirtschaftsjahr 2022/23 einen überdurchschnittlich hohen Milchpreis erhalten, doch reichte dieser bei einem «fairen» Stundenlohnansatz von 25 Euro (24.10 Fr.) nicht zur vollen Kostendeckung aus.

Kostenunterdeckung von 12%

Wie der Dachverband European Milk Board (EMB) auf Basis von Berechnungen des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) am 15. November mitteilte, erhielten die Produzenten 2022/23 im Schnitt 60,36 Cent (58,20 Rp.) je Kilogramm Rohmilch. Diesem Erlös standen Produktionskosten einschliesslich eines angemessenen Lohns von 68,95 Cent/kg (66.45 Rp.) gegenüber. Demnach gab es eine Kostenunterdeckung von 12%.

Laut den detaillierten Berechnungen sind zu dem Rohmilchpreis noch 11,27 Cent/kg (10.85 Rp.) für Beihilfen, wie Direktzahlungen und Zuschüsse, hinzurechnen, was zu Gesamteinnahmen von 71,63 Cent/kg (69.05 Rp.) führt. Auf der Kostenseite müssen wiederum die Einnahmen für Rinder, die nicht der Milchproduktion dienen, herausgerechnet werden. Die eigentlichen Kosten der Biomilcherzeugung beliefen sich laut EMB ohne Berücksichtigung der Arbeit auf 55,92 Cent/kg (53,90 Rp.). Dem Biomilchbauern verblieben somit im vergangenen Wirtschaftsjahr 15,70 Cent/kg (15.15 Rp.) an Einkünften, um auch ihre Gehaltsansprüche und weiteres abzudecken.

Wirtschaftlich nicht nachhaltig

Laut EMB führten die 15,7 Cent/kg bei der eingesetzten Arbeitszeit gerade einmal zu einem Einkommen, das bei 65% eines tariflichen Einkommens mit einem Stundenlohn für Facharbeiter von 25 Euro lag. «Das Prädikat sozial und wirtschaftlich nachhaltig kann der Biomilchproduktion gemäß dieser Fakten auch im Jahr 2022/23 nicht zugeordnet werden», so der Dachverband. Er wies darauf hin, dass auch die konventionellen Milchviehbetriebe in Deutschland und in anderen EU-Ländern regelmässig keine kostendeckenden Milchpreise erhielten.

Der Verband bekräftigte deshalb seine Forderung nach einer gesetzlichen Verankerung eines Kriseninstruments, um der chronischen Unterdeckung entgegenzuwirken. Geeignet dafür sei das Marktverantwortungsprogramm, welches auf Marktsignale reagiere. In Krisenzeiten würden hierbei durch temporären Milchlieferverzicht gegen Entschädigung die Produzentenpreise stabilisiert.

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