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Emmi legt deutlich zu – Käseexport harzt

Emmi ist im ersten Halbjahr 2023 erneut gewachsen und hat auch beim Gewinn wieder zugelegt. Beim Ausblick bleibt das Unternehmen bei seiner bisherigen Prognose.

blu/sda |

Im ersten Semester 2023 steigerte die Gruppe ihren Umsatz um 4,3 Prozent auf 2,10 Milliarden Franken. Organisch, also aus eigener Kraft, lag das Wachstum bei 6,5 Prozent, wie Emmi am Freitag mitteilte. Das Wachstum sei breit abgestützt und preisgetrieben gewesen.

Auch auf Ergebnisebene lief es wieder besser für die Milchverarbeiterin. So legte das Betriebsergebnis deutlich um 27,5 Prozent auf 138,5 Millionen Franken zu, die entsprechende Marge lag bei 6,6 Prozent nach 5,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich bleibt ein um 25,2 Prozent höherer Reingewinn von 97,8 Millionen.  Mit den Zahlen hat Emmi die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens teils deutlich übertroffen.

Caffè Latte top, Mühe beim Käseexport

«Wir konnten in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld mit Innovationen, differenzierten Konzepten und starken Marken wie Emmi Caffè Latte begeistern, unser Portfolio entlang unserer Strategie konsequent weiterentwickeln und unsere langjährige Nachhaltigkeitsarbeit diszipliniert weiterführen», sagt Emmi-Chefin Ricarda Demarmels.

Gewachsen ist der grösste Milchkonzern der Schweiz Emmi in den strategischen Nischen wie Caffè Latte (Ready to Drink-Kaffee) und mit Desserts in den USA. Zulegen konnte Emmi auch in Mexiko und Chile. Schwer tat sich Emmi aber weiterhin beim Export von Schweizer Käse. Der Druck auf die Exporte aus der Schweiz sei nach wie vor hoch, teilt das Unternehmen mit. Im Heimmarkt Schweiz sowie in Chile, Mexiko und den USA sei ein erfreuliches Wachstum erzielt werden. Gegenwind hat Emmi offenbar bei Pflanzendrinks. So heisst es in der Mitteilung: «Herausfordernd ist die Entwicklung bei den pflanzenbasierten Milchalternativen.»

Löst Americas bald Schweiz ab?

Alle Regionen haben zum organischen Wachstum beigetragen. Die Division Americas erwirtschaftete einen Umsatz von   848.5   Millionen Franken und ein organisches Wachstum von 9.6%. In den USA habe sich insbesondere das Geschäft mit gekühlten Premium-Desserts erfreulich entwickelt. Nebst den USA und Spanien haben gemäss Emmi weitere wichtige Wachstumsmärkte wie Chile, Mexiko und Brasilien zum organischen Wachstum beigetragen.

Die Division Americas liegt beim Umsatz weiterhin nur wenige Millionen hinter der Division Schweiz. Americas hat einen Anteil von 40,3 Prozent am Gesamtumsatz. Zu dieser Division gehören neben Nordamerika auch Brasilien, Chile sowie Spanien und Tunesien.

Europa hinkt hinterher

Die Division Schweiz erzielte einen Nettoumsatz von 856.8 Millionen Franken und ein organisches Wachstum von 6.0%. Schlüsselmarken wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk, Jogurtpur oder Aktifit im Bereich Frischprodukte sowie Gerber oder Luzerner Rahmkäse im Bereich Käse haben gemäss Mitteilung zugelegt. Auch die anhaltende Erholung des Food Service-Geschäfts hatte einen positiven Effekt. Die Division hat einen Anteil von 40,7 Prozent am Gesamtumsatz.

Die Division Europa hinkte hingegen gemäss Emmi «aufgrund des anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds» mit einem Plus von 2,0 Prozent etwas hinterher. Insgesamt setzte der Konzern 338 Millionen um, währungsbereinigt ist das Minus von 10 Millionen. Umsatztreiber Emmi Caffè Latte sowie Ziegenfrischkäse bei Bettinehoeve, während das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz und das Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden die Umsatzentwicklung hemmten. Die Division kommt auf einen Anteil von 16,1 Prozent.

Bei der Division Global Trade gab es einen leichten Umsatzrückgang (-1,3 Mio. Fr.) auf 60.4   Millionen Franken. Aufgrund der Einstellung des Russlandgeschäfts und der tieferen Absätze im asiatischen Raum ist der Bereich Käse rückläufig. Das Wachstum im Bereich Pulver widerspiegele die höheren Entlastungsexporte von Magermilchpulver aus der Schweiz. Der Anteil der Division am Konzernumsatz lag bei 2,9 Prozent.

Verkauf Gläsernen Molkerei belastet

Beim Ausblick hält Emmi an den leicht angepassten Werten nach dem Verkauf der Gläsernen Molkerei Anfang Juli fest. Der Verkauf erfolgte am 14.   August   2023. Die Transaktion wird die Ergebnisse des laufenden Jahres belasten, und zwar auf EBIT-Stufe um rund 38 Millionen und auf Gewinnebene um rund 30 Millionen Franken, bestätigte das Unternehmen. Am 3.   Juli   2023 wurde der Verkauf der Minderheitsbeteiligung an Ambrosi vollzogen. Im zweiten Halbjahr wird aus diesem Verkauf ein einmaliger Gewinn von   3   Millionen auf Stufe Reingewinn resultieren. Einen Einfluss auf den EBIT hat die Transaktion hingegen nicht.

Entsprechend wird für 2023 mit einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent und einem um den genannten einmaligen Verlust bereinigten EBIT zwischen 275 Millionen und 295 Millionen Franken gerechnet. Die bereinigte Reingewinnmarge soll bei 4,5 bis 5,0 Prozent liegen.

Auch die mittelfristigen Prognosen mit einem organischen Umsatzplus von 2 bis 3 Prozent und einer Reingewinnmarge von 5,5 bis 6,0 Prozent seien weiter gültig.

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