Auf den 1. Januar 2024 sinkt der Richtpreis um 2 Rappen auf 79 Rappen pro Kilo. Gemäss Mitteilung der BOM scheiterte ein Antrag, den Richtpreis bei 81 Rappen zu belassen. Der Antrag habe trotz langer Diskussion am Freitag das notwendige Quorum nicht erreicht.
Rekordhoch
Deshalb ist der der Automatismus zur Anwendung gekommen. Das System, basierend auf dem Molkereimilchpreisindex, hat eine Senkung von 2 Rappen angezeigt. Die Senkung führt die Branchenorganisation auf die deutlich gesunkenen Milchpreise in der Europäischen Union zurück. «Seit Dezember 2022 sind die Milchpreise in der EU gemäss Marktbeobachtung der EU-Kommission um 14,8 Cents (14,40 Rp.) gesunken», heisst es in der Mitteilung.
Der höhere Preisunterschied habe den Exporten von Schweizer Milchprodukten zugesetzt. «Die Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU ist damit auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Ausfuhr von Käse und Milchgrundstoffe wurde für die zweite Verarbeitungsstufe so zu einer grossen Herausforderung», so die BOM weiter. Mit der Richtpreissenkung werde die Preisschere nun wieder kleiner. Auf den 1. Januar 2023 hatte die BOM den A-Richtpreis um 3 Rappen auf 81 Rappen je Kilo erhöht. Der Preis blieb während des ganzen Jahres stabil.
«Senkung mag es nicht leiden»
Bereits im Vorfeld wurde über den Richtpreis debattiert. Martin Hübscher, Präsident der Produzentenhandelsorganisation Mooh, sagte zu «Schweizer Bauer», eine Preissenkung möge es bei den Bauern nicht leiden. Er verwies auf das neue Importgesuch für Butter, das auf wenig Milch hindeute, und auf die internationalen Indizes, die bei den letzten Auktionen nun wieder gestiegen seien.
Mit einer Preissenkung hat BIG-M gerechnet. Die Organisation ging von einer deutlichen Preissenkung aus. Im jüngsten Newsletter war die Kritik an die BOM deutlich: «Ein solcher Beschluss wäre absolut verantwortungslos und inakzeptabel. Damit würde sich diese Institution definitiv degradieren». Seit Jahren verlagere sich die Milchproduktion in die besten Ackerbauregionen, weil dort mit den niedrigsten Produktionskosten Milch produziert werden könne.
Diese Entwicklung sei nicht im Sinne einer nachhaltigen Politik, kritisiert die Organisation. Die Milchbranche sei darum gefordert, ein klares Signal für den Fortbestand der Milchwirtschaftsbetriebe auch in den Hügel- und Bergregionen zu senden.
Preise in Deutschland steigen wieder
Und es gibt ein wenig Hoffnung. In Europa haben die Notierungen das Preistal erreicht. Der Rohstoffwert der Milch ist im Oktober um 4 Cent(3,9 Rp.) auf 39,2 Cent (38 Rp.) je kg gestiegen. «Das ist der beste Wert seit 10 Monaten», schreit agrarheute.com. Der Wert wird aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelt und dienst als Frühindikator für die Preisentwicklungen auf dem deutschen Milchmarkt.
Das ife-Institut errechnet aus den Börsenpreisen für den Monat November einen theoretischen Milchpreis von 41,7 Cent(40,4 Rp.) je kg und für Dezember von 43,8 Cent (42,50 Rp.). Bis zum Ende des nächsten Jahres (2024) sollen die Börsenmilchwerte dann auf über 50 Cent steigen
Zudem hat sich das Milchangebot verknappt. Das wirkte sich auf die Spotmilchpreise aus. Diese lagen gemäss agrarheute.com Ende Oktober im Süden bei 46,50 Cent (45,10 Rp.) je kg und im Norden bei 44,50 Cent (43,2 Rp.) je kg und deutlich über den aktuellen Auszahlungspreisen der Molkereien an die Milchbauern.
Förderlich für den hiesigen Milchpreis wäre auch eine Entspannung an der Währungsfront. Doch ein Euro dümpelt immer zwischen 95 und 97 Rappen hin und her.
Richtpreise
Der Richtpreise der BOM (Branchenorganisation Milch) bilden eine Entscheidungsgrundlage für Preisverhandlungen zwischen den Marktpartnern und gelten ausschliesslich für Molkereimilch. Sie entsprechen somit nicht den realisierten Milchpreisen, sondern verstehen sich als Preise franko Rampe des Verarbeiters. Richtpreise werden für alle drei Segmente (A, B, C) festgelegt.
Der Richtpreis für A-Milch wird mithilfe des Molkereimilchpreisindex (BLW) und der prospektiven Markteinschätzung des Vorstandes der BOM quartalsweise festgelegt. Der Richtpreis im B-Segment entspricht dem Rohstoffwert eines Kilogramms Milch bei der Verwertung zu Magermilchpulver für den Weltmarkt und Butter für den Inlandmarkt. Der Richtpreis im C-Segment entspricht dem Rohstoffwert eines Kilogramms Milch bei der Verwertung zu Magermilchpulver und Butter für den Weltmarkt. Der B- und C-Preis wird monatlich festgelegt. IP-Lait
Ich feier jeden Milchbauer der aufhört, die Bürokratie und vorallem die Hohe Arbeitsbelastung zu spitzen Zeiten zu einem Preis der nicht Kostendeckend ist……. Ich appeliere an die Jungen Bauern, wollt ihr das noch? Euch hoch verschulden, schlechte Stimmung und Sorgen in eine junge Familie bringen…. Hört auf ihr habt Land und Hof bildet sonst eine Einnahmequelle auch wenn es nicht die Vollgas Variante ist. Nutz Vorhanden Strukturen und vermietet es. So das ohne grosse Leistung jeden Monat Geld kommt.
Ich würde jedem jungen Bauer raten, sich zwei mal zu überlegen, in die Milchwirtschaft massiv zu investieren.
und SMP sollte mehr tun für gute preise
man zahlt genug Beiträge