Dienstag, 28. März 2023
14.03.2023 12:53
Organisationen

«Milchkühe sind nicht fürs Weideputzen bestimmt»

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Von: hal

Am 12. April wird der Nachfolger vom Präsidenten der Schweizer Milchproduzenten (SMP), Hanspeter Kern, gewählt. Der SMP-Vorstand hat mit Christophe Noël, Urs Werder und Boris Beuret drei Kandidaten vorgeschlagen. schweizerbauer.ch hat sie auf ihren Betrieben besucht. Wir starten mit dem Freiburger Noël.

«Sie sind alle ausgewiesene Kenner der gesamten Milchbranche», schreibt der Verband zu den drei Kandidaten fürs Präsidium. Man präsentiere den Delegierten mit den drei Persönlichkeiten eine «echte Auswahl». 

SMP müssen wichtige Rolle einnehmen

Wie Molkereimilchproduzent Christophe Noël aus Vuissens FR im Interview im «Schweizer Bauer» vom 4. März sagt, sind ihm die jungen Betriebsleiter ein grosses Anliegen. Man müsse für die Zukunft Lösungen suchen, wie sich die jungen Milchbauern besser organisieren könnten. «Die SMP müssen diese wichtige Rolle wahrnehmen.»

Im Video-Interview sagt der Holstein-Meisterzüchter, er sei SMP-Vize-Präsident und habe genügend Erfahrung, um den Milchverband zu führen. Die Marktsituation für Molkereimilch habe sich leicht verbessert, denn es habe nicht zu viel Milch. Er spricht aber die harzenden Käseexporte in die EU an, wobei in den USA gute Käsesorten gefragt seien.

Auf die Frage, ob er es gut findet, dass der Bund insbesondere die Zweinutzungskuh fördern will, sagt er: «Wir sind doch keine Spielfiguren.» Die Milchkuh sei nicht fürs Weideputzen bestimmt. «Dazu sind Schafe und Ziegen geeignet. Kühe wollen möglichst schnell und einfach viel fressen.»

 Einen Einblick auf dem Betrieb Noël in Vuissens FR erhalten Sie im Video.

 

Person, Familie und Betrieb

Meisterlandwirt Christophe Noël (57) aus Vuissens FR ist seit sechs Jahren Vizepräsident der Schweizer Milchproduzenten (SMP) und im Vorstand des Freiburger Milchverbandes. Auf dem 48 ha grossen Betrieb des Holstein-Meisterzüchters 2019 leben 55 Kühe plus 60 Stück Aufzuchttiere. Pro Jahr melkt Noël 600 000 kg Molkereimilch für die Cremo. Aktuell arbeiten ein Angestellter und ein Lernender auf dem Betrieb mit. Ehefrau Saskia Noël ist für die Kälberfütterung zuständig und arbeitet zudem in der Poliklinik in Moudon VD als Krankenschwester. Noëls haben drei Söhne: Sylvain (zurzeit im Agronomiestudium an der Hafl plus Teilzeitpensum bei der Linear AG), Florian (zurzeit im Agronomiestudium an der Hafl) und Mathieu (Uniabsolvent, zurzeit an der pädagogischen Hochschule Freiburg).

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4 Responses

  1. Der Mann scheint vom weiden nicht viel Ahnung zu haben. Interessanterweise sind die weltweit günstigsten Milchländer solche mit Weidewirtschaft. Bsp. Neuseeland oder Irland. Der verschmähte Weidebeitrag ist nicht eine Zweinutzungskuh gebunden. Auch effiziente Weiderassen bekommen den Beitrag.

  2. Die Milchkuh sei nicht fürs Weideputzen bestimmt. «Dazu sind Schafe und Ziegen geeignet.
    Eine klassische Milchbaueraussage von einem der keine Ahnung hat.
    Kann man bestimmt so machen wenn man nichts verdienen will aber denke dies trifft auch auf Kühe zu;)

  3. Noēl ist sicher keiner der die jungen Landwirte weiterbringen kann, mit seiner Einstellung ist er wohl vor 20 Jahren hängen geblieben, aus meiner sicht nicht wählbar.
    Nur weil er eine Auszeichnung vom Holsteinzuchtverband hat zum Meisterzüchter, heisst das noch lange nicht das wirtschaftliche Kühe gezüchtet werden.
    Dieser Herr sollte sich doch zuerst mal mit der Weidewirtschaft vertraut machen bevor solche Aussagen getätigt werden, gibt genügend Betriebe mit Vollweide die funktionieren.

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