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Mooh: Neue Mitglieder und höherer Milchpreis

blu |

 

Die Mooh Genossenschaft hat neue Mitglieder dazugewonnen. Sie führt das auf die Eigentumsverhältnisse zurück. Zudem konnte Mooh den Produzentenpreis um mehrere Rappen erhöhen.

 

2022 sei für die Mooh ein erfolgreiches Jahr gewesen, heisst es in der Mitteilung. Gemäss eigenen Angaben wurde der Milchpreis (Basispreis für ÖLN Silomilch) um 6,75 Rp./kg.

 

Höherer Richtpreis und höhere Abzüge

 

Mitte November gab die Branchenorganisation Milch (BOM) bekannt, dass der Richtpreis für Molkereimilch im A-Segment um 3 Rappen auf 81 Rappen je Kilo erhöht wird. Der Richtpreis gilt vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2023. Zwar steigt der A-Richtpreis Anfang 2023, doch bei den Abzügen wird eine Senkung von 2 Rappen wieder rückgängig gemacht.

 

Ab dem 1. Januar 2023 werden anstelle von bisher 2,5 wieder 4,5 Rp./kg für die nicht verkäste Milch in den Fonds Rohstoffverbilligung eingezogen. «Dies führt dazu, dass für A-Milch im Molkereimilchsegment der ausbezahlte Gesamt-Milchpreis pro kg Milch am 1. Januar 2023 nicht 3 Rappen steigen wird», schrieb die BOM in ihrer Mitteilung.

 

Mooh kann 2 Rappen umsetzen

 

Nach dem Entscheid der BOM, den Richtpreis für A-Milch zu erhöhen, begannen die Verhandlungen der Mooh mit ihren Abnehmern. «Durch die konsequente Umsetzung der Preiserhöhung ist es uns möglich, nun auch die Basispreise für ÖLN-Silomilch um je +2 Rp./kg gegenüber Vorschau anzuheben. Dies entspricht einer vollen Umsetzung auf dem A-Segment, welches etwa 2/3 der Milchmenge ausmacht», heisst es im Mooh-Marktbericht Dezember.

 

 

Der Erfolg sei aber in Relation zu den wieder höheren Fondsabzüge von -4.5 Rp. auf nicht verkäste Milch zu setzen. «Dennoch sehen wir es als Erfolg, dass wir trotz international deutlich tieferen Preisen wieder mit dem Niveau von Dezember 2022 ins neue Jahr starten können», heisst es weiter. Das sieht auch der Mooh-Geschäftsführer so. «Wir konnten die 2 Rappen umsetzen, obwohl die B-Preise aktuell sinken, was auch bei uns einen grossen Einfluss hat. Hier stützt uns die breite Aufstellung mit über 60 Kunden – das gibt uns Sicherheit und Alternativen», sagt René Schwager, der auch den Verkauf bei Mooh leitet. Das ist auch ein kleiner Seitenhieb an die Aaremilch, die sich mit der Migros-Tochter Elsa zusammenschloss.

 

«In Händen der Bauern»

 

Hilfreich bei den Verhandlungen waren gemäss Mooh die Position am Markt. Rund 3800 Milchproduzierende beliefern die Genossenschaft. Sie handelt rund 630 Millionen Kilo Milch im Jahr. «Je mehr Produzenten wir vereinigen, desto stärker sind wir in den Verhandlungen mit den Verarbeitern. So können wir uns noch besser für die Produzenten einsetzen», erklärt Martin Hübscher, Präsident der Mooh.

 

Und die Organisation erhält Zuwachs. Mitte 2022 stiessen die Milchproduzenten des Milchverbands Fürstentum Liechtenstein dazu. «Für uns stand die Sicherheit und damit ein stabiler Milchpreis im Fokus», sagt Andreas Kaiser, Präsident des Liechtensteiner Milchverbands. Wichtig sei, dass Mooh in den Händen der Bauern sei. «Es hat alles funktioniert und auch der Milchpreis stimmt», so Kaiser weiter. Die Liechtensteiner liefern rund 16 Millionen Kilo Milch.

 

Die angegebenen Milchpreise sind saisonale Basispreise. Effektiv ausbezahlte Preise enthalten Zu-/Abschläge gemäss Einkaufskonditionen. Im Oktober 2022 betrug der Verkäsungsanteil der Milchmenge 33 Prozent. Die Zulage für verkäste Milch von 10 Rp./kg und die Zulage für Fütterung ohne Silage von 3 Rp./kg sind im Produzentenmilchpreis inbegriffen.
Mooh

 

2023: 4 Rappen über Vorjahr

 

Am 1. Januar 2023 stossen auch 25 Produzenten aus dem Kanton Zürich dazu. Sie werden rund 9 Millionen Kilo abliefern. «Für mich war das wichtigste Argument, zu einer Organisation zu wechseln, die sich wirklich dafür einsetzt, dass die Milchproduzenten einen besseren Milchpreis erhalten», sagt Hansueli Arnold, Präsident des Milchrings Pfannenstiel-Greifensee. Weitere starke Erhöhungen seien aufgrund der derzeitigen Marktsituation aber utopisch.

 

Die rund 25 Millionen Kilo zusätzliche Milch liessen sich gut am Markt platzieren. «Wir spüren immer noch eine gute Nachfrage nach Silomilch, das stimmt uns zuversichtlich auch auf die milchstarken Monate hin», sagt Geschäftsführer René Schwager. Aktuell rechnet Mooh mit einem im Schnitt vier Rappen höheren Milchpreisniveau im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr.

 

Im Juni 2016 kam es in der Schweiz zu einer Mega-Fusion. Die Miba und die Nordostmilch AG fusionierten zu Genossenschaft Mooh. Es entstand die grösste Schweizer Milchhandelsorganisation, die damals rund 600 Millionen Kilo Milch von 3500 Bauern unter sich vereinte.

 

Mooh

 

Die Mooh zählt rund 3800 Milchproduzentinnen und –produzenten als Mitglieder, sie ist damit die führende Milchproduzentenorganisation in der Schweiz. Die Genossenschaft vereinigt rund einen Viertel der Milchproduzierenden in der Schweiz. Sie ist in 20 Kantonen in der West-, Nord- und Ostschweiz tätig. Täglich transportiert sie rund 1,5 Mio. kg Milch zu ihren Kunden. Die Mooh handelt ungefähr 630 Millionen Kilo pro Jahr. Die Genossenschaft hat sowohl Beteiligungen an der Käserei Laubbach AG in Waldkirch (SG) sowie an der Swissmooh AG in Winterthur (ZH).

Kommentare (5)

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  • Andi V. | 31.12.2022
    Mich würde interessieren, ob die Medienmitteilung 13.12.2021 von Mooh noch aktuell ist; "mooh übernimmt wiederum CHF 25 der Kosten für die Milchprüfung. CHF 32 werden den Produzenten mit der Milchgeldabrechnung vom November 2021 verrechnet. Mit diesen insgesamt 57 Franken sind 60 Prozent der Kosten für die Milchprüfung gedeckt. Die Abmachung lautete, dass die restlichen 40 Prozent von den Verarbeitern bezahlt wird. Allerdings ist aktuell noch unklar, wer diese Kosten übernehmen wird."
    • Gabriela Küng, mooh | 03.01.2023
      Die Mitteilung ist nicht mehr aktuell, es wurde vor kurzem ein neuer Artikel zu den Kosten der Milchprüfung 2022 veröffentlicht, Sie finden ihn hier: https://mooh.swiss/aktuelles/kosten-fuer-milchpruefung-2022
  • Ex - Milchproduzent | 31.12.2022
    Wenn der A-Richtpreis 81 Rp. ist, aber der Basispreis nur 65 Rp. ist, bleibt die Frage, wo die Restlichen 16 Rp. verschwinden!
    • Gabriela Küng, mooh | 03.01.2023
      Der mooh-Basispreis ist ein Mischpreis aus A- und B-Preis. Hinzu kommt, dass der A-Richtpreis nicht dem A-Produzentenmilchpreis entspricht. Gerne finden Sie hier einen älteren Artikel von uns zu diesem Thema, wieso nicht der A-Richtpreis ausbezahlt wird: https://mooh.swiss/aktuelles/wieso-zahlt-mooh-nicht-den-a-richtpreis-aus
  • Bergpuur | 30.12.2022
    Konnte Mooh keine einzigen Berner Milchproduzenten gewinnen trotz der Schwagerschen-Bergpredigt vom Zürcher Dach?

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