An der ordentlichen Delegiertenversammlung der Sortenorganisation Raclette du Valais AOP am 23. April 2025 in Brämis VS blickte man auf das vergangene Jahr zurück. 2024 standen gleich mehrere Jubiläen an: Die Feier 450 Jahre Raclette auf dem Berner Bahnhofplatz und das 15-jährige Bestehen der Sortenorganisation.
Innerhalb von 15 Jahren hat sich das Produktionsvolumen laut dieser mehr als verdoppelt. «Gleichzeitig ist die Wertschöpfung von Raclette du Valais AOP und den anderen Walliser Rohmilchkäsen um mehrere Millionen Franken gestiegen. Es wird geschätzt, dass heute ein Jahresumsatz von 50 Millionen durch Raclette du Valais AOP bis zum Endverbraucher generiert wird», schreibt die Organisation in der Mitteilung zur vergangenen Delegiertenversammlung.
3,5 Prozent weniger Raclette du Valais AOP
Das Jahr 2024 sei für die Schweizer Landwirtschaft voller Herausforderungen gewesen, vor allem durch schwierige Wetterbedingungen und einige wirtschaftliche Unsicherheiten. So sank auch die Produktion von Walliser Rohmilchkäse um 3,52 und beim Raclette du Valais AOP um 3,5 Prozent auf 1'955 Tonnen.
Zum Rückgang schreibt die Organisation: «Dieser Produktionsrückgang erklärt sich insbesondere durch die mehrmonatige Totalsanierung und somit befristete Stilllegung der Augstbordkäserei in Turtmann VS, der grössten Käserei, die Raclette du Valais AOP herstellt.» Die Walliser Zeitung berichtete über die Neueröffnung heute Samstag, dem 26. April 2025.
18 oder mehr Punkte
Weiter wird in der Mittelung die aussergewöhnliche Qualität des Käses im Jahr 2024 hervorgehoben: Von der gesamten taxierten Käsemenge wurden 99,87 Prozent der Käse als 1. Qualität eingestuft, d. h. sie erhielten 18 oder mehr Punkte.
Aufgrund der Taxationsergebnisse konnte der Kanton nach Angaben der Organisation 100'000 Franken und die Sortenorganisation 149'665 Franken an Qualitätsprämien für Käsereien und Alpkäsereien auszahlen. Bis heute seien dies 27 Käsereien, 54 Alpkäsereien und 5 Reifungskeller, die AOP-zertifiziert seien.
Fokus auf Verkaufsförderung
Die Qualität spiegle sich laut der Organisation nicht nur in den Ergebnissen der Taxationen wider, sondern auch in den verschiedenen nationalen und sogar internationalen Wettbewerben wie den World Cheese Awards oder den Swiss Cheese Awards, wo der Walliser Käse im Jahr 2024 glänzen konnte.
Neben der Präsentation der laufenden Geschäfte wählte die Delegiertenversammlung aufgrund von Rücktritten zwei neue Mitglieder in den Vorstand. So fand die Versammlung zum ersten mal unter dem Vorsitz von Malvine Moulin statt.
Für Raclette du Valais AOP: v.l. Vize-Präsident Iwan Eyholzer, Präsidentin Malvine Moulin, Marketing-Assistentin Fabienne Schnyder-Fournier und Direktor Urs Guntern.
Christian Zufferey
«Auch wenn die Situation gut ist, ist für die Zukunft dennoch nichts garantiert», wird in der Mitteilung gemahnt. So werde ein starker Fokus auch auf der Verkaufsförderung in der Schweiz, aber auch in Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern mit Hilfe von Switzerland Cheese Marketing und der Schweizerischen Vereinigung der AOP-IGP gelegt.
«Walliser Milchstrategie» vorgestellt
Am Ende der Versammlung stellte Grégory Borgeat, Leiter des Amtes für Viehwirtschaft, das Projekt der Walliser Milchstrategie vor, welches gemeinsam vom Kanton, dem Walliser Milchverband und der Sortenorganisation Raclette du Valais AOP umgesetzt werden soll.