Der vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) berechnete Rohstoffwert der Milch hat 2023 ordentlich Federn lassen müssen. Dieser wird aus den Verkaufserlösen beziehungsweise Notierungen für Butter und Magermilchpulver an der Börse in Kempten abgeleitet und gibt Auskunft über die Verwertung des in der Rohmilch enthalten Milchfettes und -eiweisses.
Berg- und Talfahrt
Im Jahr 2022 war der Rohstoffwert auf einen historischen Höchststand von 59,34 Cent (55,75 Rp.) je Kilogramm Milch gestiegen. Wegen der danach wieder gefallenen Preise für Butter und Magermilchpulver lag er 2023 im Jahresschnitt nur noch bei 38,55 Cent/kg (36,12 Rp.) und damit um 20,79 Cent (19,50 Rp.) oder 35,0% unter dem Vorjahresniveau. Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wies darauf hin, dass dies im längerfristigen Vergleich aber gut 3 Cent (2,82 Rp.) mehr waren als im Zehnjahresmittel.
Der monatlich berechnete Kieler Rohstoffwert Milch startete im Januar 2023 mit 44,8 Cent/kg (42 Rp.) ins Jahr, fiel dann im August auf sein Jahrestief von 34,3 Cent/kg (32,22 Rp.), stieg seitdem aber wieder auf 43,7 Cent/kg (40,95 Rp.) im Dezember. Eine ähnliche Berg- und Talfahrt legten die Butter- und Magermilchnotierungen hin, aus denen er abgeleitet wird. Gegenüber dem Novemberwert nahm er zuletzt um 0,7 Cent/kg Milch zu.
Börsenmilchwert von 41 Rp.
Verantwortlich dafür waren die im Weihnachtsgeschäft um 3,0% gestiegenen Butterpreise auf 566,80 Euro/100 Kilogramm (531 Fr.). Magermilchpulver konnte sich dagegen mit einem Durchschnittspreis von 258,80 Euro/100 Kilogramm (242,50 Fr.) preislich nur knapp gegenüber dem Novemberniveau behaupten.
Werden nicht die aktuellen Notierungen an der Kemptener Börse, sondern die Terminmarktkurse für Butter und Magermilchpulver an der European Energy Exchange (EEX) als Grundlage für die Berechnung eines «Börsenmilchwertes» für Milch herangezogen, dann dürfte dieser in den nächsten Monaten in etwa auf derzeitigem Niveau von rund 44 Cent/kg (41,25 Rp.) liegen.