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Sinkende Mengen und steigende Standards 

Im Jahr 2023 sah sich die Schweizer Landwirtschaft mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2023. Die Milchproduktion in der Schweiz ist zurück gegangen und gleichzeitig ist der Nachhaltigkeitsstandart und die Rindfleischproduktion gestiegen  : Mehr dazu im 3. Teil der Jahresrückblick-Serie.

Laut der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten SMP liegt die Jahresmilchmenge bis Ende September bei -0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. «Laut unserer Einschätzung und angesichts des weiter sinkenden Milchkuhbestandes wird die Jahresmenge unter der des Vorjahres bleiben», erklärt Reto Burkhardt von den SMP.

Tieferer Preis als letztes Jahr

Der Milchpreis zeige 2023 eine dynamische Entwicklung: «Bis Ende September sind die durchschnittlich bezahlten Preise ab Hof um 2,92 Rappen gesunken», erläutert Reto Burkhardt. Und während der Preis im A-Segment gegenüber 2022 gestiegen sei, sei der Preis im B-Segment seit April deutlich unter das Vorjahresniveau gefallen.

«In den letzten drei Monaten ist der B-Preis um über 10 Rappen tiefer als im Vorjahr und liegt aktuell rund auf dem Niveau von 2021», ergänzt er. Die B-Preise hätten sich im letzten Quartal aber wieder etwas gefestigt.

Milchprodukte werden nachgefragt

Nachfrage nach MilchproduktenInteressant sei die Entwicklung der Nachfrage nach Milchprodukten, so Reto Burkhardt. Er bezieht sich dabei auf eine Prognose, die beim Kongress der International Dairy Federation in Chicago vorgestellt wurde, wonach die weltweite Nachfrage nach Milch und Milchprodukten jährlich um 1,5 Prozent steigen werde.

«Dies wirkt sich indirekt auch positiv auf den Schweizer Markt aus», erklärt er. Trotz eines Rückgangs beim Konsum von Trinkmilch werde in der Schweiz eine stabile Pro-Kopf-Nachfrage beobachtet, mit Zuwächsen bei Käse, Quark und Milchmischgetränken.

Käseexport hatte es schwer

Der Buttermarkt sei dieses Jahr stabil geblieben, wenngleich einige Importe nötig waren. «Effektiv importiert wurde aber nur, was auch wirklich benötigt wurde – total etwa die Hälfte gegenüber 2022», so Reto Burkhardt. Gut und wichtig sei, dass die Schweizer Marken «Floralp» und «Die Butter» immer ausschliesslich mit Schweizer Milch hergestellt worden seien.

Auf dem Käsemarkt hingegen sehe es gedämpft aus, mit einem Importüberschuss für das Jahr: «Angesichts der geopolitischen Weltsituation und den wirtschaftlichen Entwicklungen in unseren Exportmärkten, wo hohe Inflation die Kaufkraft drücken, haben es die Schweizer Käseexporte schwer», sagt Reto Burkhardt. Wirtschaftsprognosen würden aber für das kommende Jahr dank einer Abnahme der Inflation eher von einer Verbesserung dieser Situation ausgehen.

Nachhaltigkeitsentwicklungen in der Branche

Die Schweizer Milchbranche hat laut SMP dieses Jahr mit dem «Branchenstandard nachhaltige Schweizer Milch» – dem sogenannten «grünen Teppich» – einen Meilenstein erreicht: Burkhardt betont: «Innerhalb von nur vier Jahren wurde per Ende 2023 erreicht, dass alle Milch in der Schweiz den Standard erfüllt.»

Damit habe die Milchbranche freiwillig und ohne die Politik den Standard über die gesetzlichen Mindestanforderungen angehoben und konnte damit für die Konsumentinnen und Konsumenten echte und relevante Mehrwerte generieren. Zukünftige Initiativen zielten darauf ab, den Klimaschutz weiter zu verstärken und den Mehrwert für Produzentinnen und Produzenten zu erhöhen.

Gleiche Standards für Importe nötig

Sehr aufmerksam werde die Entwicklung im Bereich Agrarpolitik beobachtet, sagt Reto Burkhardt: «Sowohl im Bericht zur Vision der zukünftigen Agrarpolitik als auch im aktuellen Klimabericht Landwirtschaft und Ernährung sind die Zeichen so, dass Milchproduktion in der Schweiz definitiv eine Zukunft hat – sie ist höchst standortgerecht.»

Der Bericht sage zudem deutlich, dass im Interesse der Ernährung und der Ernährungssicherheit in der Schweiz mehr Milch und Milchprodukte konsumiert werden sollten. Dabei spielten die Konsumentinnen und Konsumenten laut Klimabericht des Bundes eine entscheidende Rolle für Nachhaltigkeit. Zudem bestehe keine Sorge vor Importen in Bezug auf Nachhaltigkeit, solange bei Importen dieselben Standards angewendet würden, so Reto Burkhardt. «Wichtig ist einfach, dass bei den Importen dieselben Massstäbe gelten – auch da trägt die Politik eine sehr grosse Verantwortung», meint er abschliessend.

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