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Polnisch-dänischer Agrarstreit nach Twitter-Meldung

Zwischen Polen und Dänemark ist ein Streit um die Qualität polnischer Lebensmittel ausgebrochen. Auslöser war ein Tweet der dänischen Agrarministerin Mette Gjerskov. Sie hatte über den Nachrichtendienst „Twitter“ verlauten lassen: „Netto kauft polnische Produkte - das heisst mehr Pestizide, ein schlechterer Umgang mit Tieren und niedrigere Löhne.“

AgE |

 

 

Zwischen Polen und Dänemark ist ein Streit um die Qualität polnischer Lebensmittel ausgebrochen. Auslöser war ein Tweet der dänischen Agrarministerin Mette Gjerskov. Sie hatte über den Nachrichtendienst „Twitter“ verlauten lassen: „Netto kauft polnische Produkte - das heisst mehr Pestizide, ein schlechterer Umgang mit Tieren und niedrigere Löhne.“

Andere, anonyme Internetnutzer riefen sogar zum Boykott von Netto auf. Das Unternehmen verzichtete deshalb darauf, den Anteil polnischer Lebensmittel in seinem Sortiment zu erhöhen. Der Direktor von Netto Dänemark, Claus Juel - Jensen, sagte gegenüber dänischen Medien, wenn die Kunden heimische Produkte wünschten, werde das Unternehmen diese auch anbieten.

Polnischer Agrarminister wehrt sich

In Polen sorgte der Kommentar von Gjerskov für helle Empörung. Landwirtschaftsminister Stanislaw Kalemba wies darauf hin, dass polnisches Gemüse der gleichen Kontrolle und den gleichen EU-Standards unterliege wie dänisches Gemüse. Ebenso verhalte es sich beim Fleisch. Tatsächlich seien jedoch polnische Lebensmittel weniger belastet, sagte Kalemba. In Polen dominierten Familienunternehmen, die von Generation zu Generation weitergegeben würden; „deshalb ist das Niveau der verwendeten Chemikalien deutlich niedriger als in Ländern mit einer intensiven Bewirtschaftung wie zum Beispiel Dänemark“, so der polnische Agrarminister.

Während polnische Bauern nicht mehr als 170 kg Stickstoff pro Hektar ausbringen würden, seien es in Dänemark 230 kg. Rückendeckung erhielt die polnische Landwirtschaft durch die dänische Zeitung „Politiken“. Diese stellte in einem Kommentar fest, dass Ministerin Gjerskov in ihrer Twitter-Meldung eher „über Jahre eingeschliffene Vorurteile“ als Fakten wiedergegeben habe.

Pferde- statt Rindfleisch

Einen tatsächlichen Imageschaden könnte die polnische Agrarwirtschaft allerdings durch mangelhaftes Rindfleisch erleiden, das in Irland aufgetaucht ist und das mutmasslich aus Polen stammt. Es enthält entgegen der Etikettierung als reines Rindfleisch Spuren von Pferdefleisch. DNA-Tests hätten ergeben, dass es sich um Fleisch aus Polen handle, teilte der irische Landwirtschaftsminister
Simon Coveney Ende Januar mit, nachdem er wenige Tage zuvor über die Kontrolle beim Burger-Produzenten Silvercrest informiert hatte.

Der Anteil an Pferdefleisch habe 4,1 % betragen. Die irische Firma Silvercrest gehört laut dem polnischen Landwirtschafts-Portal www.ppr.pl zur Gruppe ABP Food, die auch Betriebe im Bezirk Grosspolen besitzt. Allerdings bestritt das Unternehmen, dass das betroffene Fleisch aus den polnischen Betrieben stamme. Polnische Behörden erklärten bisher nur, der Vorfall werde überprüft.

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