Die Stimmung in der polnischen Landwirtschaft hat sich im ersten Quartal deutlich verschlechtert.
Der Index des Konjunkturbarometers vom Institut für wirtschaftliche Entwicklung der Warschauer Wirtschaftsschule sank in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum vierten Quartal 2019 um fast fünf Punkte auf minus 6,8 Punkte.
Auch mit den Teilindizes für die Umsatzentwicklung und das Vertrauen in die kommende Geschäftsentwicklung ging es weiter abwärts.Wie das Institut erläutert, ist das aktuelle Stimmungsbild vor allem das Ergebnis rückläufiger Einnahmen aus der landwirtschaftlichen Erzeugung und tendenziell sinkender Ersparnisse auf den Höfen. Hinzu kämen die in den vergangenen Monaten eher steigenden Preise für Dünger, Futter- und Pflanzenschutzmittel. Da auch die unternehmerischen Erwartungen für die kommenden Monate mässig seien, blieben die Investitionspläne der Bauern im Schnitt auf niedrigem Niveau.
Ausschlag nach unten
Das Warschauer Wirtschaftsinstitut weist allerdings darauf hin, dass eine Verschlechterung der konjunkturellen Stimmung in der Landwirtschaft im ersten Quartal nicht selten sei. Ungewöhnlich sei in diesem Jahr jedoch der deutliche Ausschlag nach unten. Die Ausbreitung des Coronavirus dürfte sich im ersten Quartal noch nicht auf die landwirtschaftliche Konjunktur ausgewirkt haben.
Die ersten Fälle in Polen haben aber auch im Agrarsektor bereits Folgen nach sich gezogen: Die polnische Regierung untersagte in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen am Dienstag vergangener Woche sämtliche Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Davon betroffen war auch die traditionelle landwirtschaftliche Fachmesse Agrotech, die ab dem 13. März in Kielce im Südosten des Landes ihre Tore öffnen sollte.