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Populationsmais überfordert das deutsche Sortenamt

Der Maissaatgutmarkt wird weltweit von vier grossen Firmen beherrscht, die ausschliesslich Hybridsorten anbieten. Nachbaufähige Populationssorten sind nicht erhältlich. Wären Sie an solchen interessiert? Mit Umfrage.

Markus Spuhler |

 

 

Der Maissaatgutmarkt wird weltweit von vier grossen Firmen beherrscht, die ausschliesslich Hybridsorten anbieten. Nachbaufähige Populationssorten sind nicht erhältlich. Wären Sie an solchen interessiert? Mit Umfrage.

Vor 15 Jahren begann die Getreidezüchtung Peter Kunz aus Hombrechtikon ZH mit der Züchtung von offen abblühenden und somit nachbaufähigen Maissorten. Letztes Jahr haben Peter Kunz und sein Team dann erstmals Testsaatgut davon an interessierte Landwirte abgegeben (siehe «Schweizer Bauer » vom 12.2.2011, «Eine Alternative zu Hybridsorten?»). 

 Sorte OPM10 angemeldet

«Unsere Populationssorte kann in der Jugendentwicklung  mit  zeitgenössischen Hybriden durchaus  mithalten, im Kolbenertrag  liegt sie  jedoch   etwa um 10 bis 15 Prozent zurück», so Kunz.  Dennoch war die Nachfrage nach Testsaatgut dieses  Jahr sehr gross, insbesondere   aus Deutschland. «Wir könnten theoretisch schon jetzt mit der Saatgutproduktion beginnen.»

Aus diesem Grund haben Kunz und sein Team dieses Jahr eine Sorte zur Registrierung beim deutschen Bundessortenamt angemeldet, früher als ursprünglich geplant. Die Sorte mit der Bezeichnung OPM10 (Open Pollinating Maize 2010) geht aus der  Population hervor, die Kunz vor 15 Jahren aus damals aktuellen Hybriden zusammenstellte und über  die Jahre ohne grossen Arbeits- und Zeitaufwand  vor allem auf Kältetoleranz und starke Jugendentwicklung selektierte.

Dass das Ertragsniveau  der damaligen Hybriden trotz Verzicht auf den Heterosiseffekt und relativ geringem Züchtungsaufwand   über die Jahre gehalten werden konnte, ist für Kunz erfreulich. «Das zeigt uns, dass  sich mit etwas mehr Aufwand auch in der Populationszüchtung mit dem Ertragsfortschritt  der Hybridzüchtung mithalten liesse.» Deshalb haben Kunz und sein Team  das Maisprojekt ausgedehnt.

Zu inhomogen?

Kunz sieht die Anmeldung von OPM10  denn auch als Testlauf für künftige Populationssorten. In der Tat tut sich das Bundessortenamt schwer damit, OPM10 bei der sogenannten Registerprüfung bezüglich Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit zu beurteilen. Da seit 50 Jahren ausschliesslich homogene Hybridsorten angemeldet wurden, ist das Beschreibungsschema nicht an die Inhomogenität von Populationssorten angepasst. So sind etwa Verzweigungswinkel der Fahne bei den verschiedenen  Pflanzen zu unterschiedlich oder die gesamte Blühdauer zu lang.

Vielfalt wünschenswert

Für Kunz sind dies nicht nur formale Probleme. Die Homogenität von OPM10 sei in den anbaurelevanten Merkmalen durchaus ausreichend. Bei Populationssorten sei eine hohe genetische Diversität die notwendige Voraussetzung für die  Leistungsfähigkeit und die Robustheit. Zudem sei die Biodiversität auf den Feldern aus Sicht der Ökologie zudem ja eigentlich nur wünschenswert.

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