Die Schweizer Bienen haben den letzten Winter besser überstanden als jenen vor einem Jahr. 15 Prozent der Bienenvölker überlebten die kalte Jahreszeit 2022/2023 nicht. Vor einem Jahr hatten die Imker das Verschwinden von über 20 Prozent der Bienenvölker festgestellt.
Die Verluste erreichen damit wieder das übliche Niveau, wie aus der am Freitag veröffentlichten Jahreserhebung von apisuisse hervorgeht. Nach Ansicht des Dachverbands der Schweizer Imkerschaft hat das warme Wetter im Jahr 2022 dazu geführt, dass die Honigbienen genug Pollen und Nektar sammeln konnten, um starke Völker zu entwickeln. Das war im nassen 2021 nicht der Fall.
Berücksichtigt man auch die Verluste vor dem Winter sowie die Völker, die zu schwach waren, um sich zu entwickeln, belief sich die Gesamtmortalität auf 32,5 Prozent. Auch dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, in dem 39,1 Prozent der Völker verloren gingen. Aus der Umfrage geht hervor, dass 15% der im Herbst 2022 eingewinterten Bienenvölker den Winter 2022/2023 nicht überlebt haben. Dies ist eine deutliche Verbesserung zum Winter 2021/2022, als über ein Fünftel der Bienenvölker eingegangen ist. Die Verluste vor dem Einwintern und jene Völker, die den Winter zwar überlebt haben, aber zu schwach sind, um sich zu einem starken Volk zu entwickeln, lagen auf der Höhe des Vorjahres.
Am besten geht es den Bienen in der Region Mittelland – in den Kantonen Bern, Freiburg, Solothurn, Neuenburg und Jura – mit einer Wintersterblichkeit von nur 10,8 Prozent. Im Gegensatz dazu verzeichnet die Zentralschweiz mit 19,5 Prozent den höchsten Verlust an Bienenvölkern, ähnlich wie das Tessin mit 18,5 Prozent und die Nordwestschweiz mit 17,5 Prozent.
Die Genferseeregion liegt mit 15,1 Prozent im schweizerischen Durchschnitt. Ähnliche Werte verzeichnen auch die Ostschweiz mit 16,0 Prozent und Zürich mit 16,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation in allen Regionen deutlich verbessert. Nur in der Zentralschweiz bleiben die Verluste auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
An der Umfrage nahmen 1451 Imkerinnen und Imker mit insgesamt 1711 Bienenständen und 23’765 Bienenvölkern teil.