Adrian Hotz ist Mutterkuhhalter und Jungzüchter. Zu Hause in Morgarten ZG halten er und sein Vater Grauvieh und Kreuzungskühe. Am Jungzüchterwettbewerb an der Swissopen tritt er mit einem OB-Rind an.
Den 18. und 19. April hat sich Adrian Hotz in seiner Agenda dick angestrichen. Dann findet an der Swissopen der Fleischrinder der Jungzüchterwettbewerb statt. «Ich habe geplant, mit meinem Rind Mara anzutreten», blickt der 22-Jährige voraus. Mara ist zweijährig und trächtig von Valido OB – und als Original Braunvieh eine Exotin im Stall der Familie Hotz. Dort stehen nämlich vorwiegend Grauviehkühe und F1-Kreuzungen MilchrasseXSimmental oder MilchrasseXLimousin.
Grauvieh in der Bergzone
Adrian Hotz, der auch noch als Besamer arbeitet, bewirtschaftet den Mutterkuhbetrieb in Morgarten ZG zusammen mit seinem Vater. «Der Stall und die 25 Kühe sind mein Bereich», betont der Jungzüchter. Da der 26-ha-Betrieb am Ufer des Ägerisees auf 750m über Meer in der Bergzone I liegt, haben sich Vater und Sohn für die Rasse Grauvieh entschieden. Die leichten Tiere verursachen an den steilen Hängen keine Trittschäden. «Und sie geben genug Milch für die Produktion von Natura-Veal», ergänzt Adrian Hotz, der mit dem Kalbfleisch aus der Mutterkuhhaltung gute Erfahrungen gemacht hat: «In den letzten Jahren konnten wir Haltung und Fütterung optimieren, sodass auch die Schlachtkörperqualität immer besser wird.»
Die Kühe mit Kalb bei Fuss erhalten eine Mischration mit Grassilage, Heu, Emd und wenig Maissilage aus dem Mischwagen. Die Kälber bekommen zusätzlich eine Getreidemischung, bis sie mit fünf Monaten geschlachtet werden. «Dann hängen wir den Kühen je ein F1-Kalb an, das wir von einem Milchviehbetrieb zukaufen», erläutert der Jungzüchter, «die Kälber säugen dann nochmals vier bis fünf Monate, bis die Kühe galt gehen.» Die weiblichen F1-Kälber werden als Produktionstiere verkauft. Mit den F1-Kühen im Stall produziert Familie Hotz Natura-Beef.
Milch und Bemuskelung
Dass Adrian Hotz am Jungzüchterwettbewerb nicht mit einem Grauvieh antritt, hat seinen Grund: «Im April sind die Kühe galt oder haben gerade frisch gekalbt. Keine ist im richtigen Stadium.»
Züchterisch würden die Kühe den Anforderungen sicher genügen, denn auch diesbezüglich blieben Vater und Sohn Hotz nicht untätig, wie Adrian Hotz erzählt: «2006 stellten wir auf Grauvieh um. Mit acht importierten Tieren aus Österreich bauten wir unsere Herde auf. Wir achten in erster Linie auf die Milchleistung, die Bemuskelung und das Fundament und konnten diese Positionen in den letzten Jahren verbessern.»
Fragen im Chat stellen
Letztendlich zählt am Jungzüchterwettbewerb sowieso weniger das Tier. «Wichtiger sind die Vorbereitung und die Präsentation», ist sich Adrian Hotz bewusst, «und ich persönlich finde es spannend, mich mit den anderen Jungzüchtern zu messen.» Bei seinen Worten wird deutlich, dass in der Jungzüchter-Vereinigung, der Hotz seit der Gründung 2013 angehört, ein gutes Klima herrscht. «Es ist interessant, sich mit den Züchtern anderer Rassen auszutauschen. Wenn man eine Frage hat, kann immer jemanden Auskunft geben.» Sei es im Jungzüchter-eigenen Chat-Room oder bei einem Treffen anlässlich einer Betriebsbesichtigung – oder eben an einer Schau wie der Swissopen.
Die Mutterkuh-Jungzüchter
Seit 2007 gibt es die Westschweizer Vereinigung der Mutterkuh-Jungzüchter. 2013 haben junge Fleischrinderzüchter auch in der Deutschschweiz eine Vereinigung mit derzeit 27 Mitgliedern gegründet. Zusammen mit Mutterkuh Schweiz und den Rassenclubs organisieren Deutsch- und Westschweizer Jungzüchter an der Swissopen einen Jungzüchterwettbewerb. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche von 8 bis 24 Jahre. Die Teilnahme ist gratis. Eine familiäre Verbindung zum Tierhalter ist nicht vorausgesetzt. Bewertet werden die Vorbereitung und die Präsentation des Tieres und das Wissen über das Tier. Die Jungzüchter sollen vom Tierhalter oder einer anderen Person bei der Vorbereitung und im Wettbewerb begleitet werden.
Weitere Infos zum Jungzüchterwettbewerb an der Swissopen unter www.mutterkuh.ch. Auskunft über die Vereinigung der Fleischrinderjungzüchter erteilt Präsident Reto Fischer, Buttisholz, Telefon 079 832 89 23, [email protected].