Das Leben in der Schweiz ist im vergangenen Jahr günstiger geworden. Zurückzuführen ist das vor allem auf tiefere Preise für Erdölprodukte. Aber auch Lebensmittel und das Wohnen sind günstiger geworden.
2015 sind die Preise in der Schweiz im Jahresdurchschnitt um 1,1 Prozent gefallen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. 2014 hatten die Preise noch exakt auf dem Vorjahresniveau verharrt. Im vergangenen Jahr sorgten vor allem eingeführte Produkte für rückläufige Preise: Inlandgüter wurden 2015 im Durchschnitt um 0,1 Prozent teurer, während die Preise für Importgüter um 4,7 Prozent nachgegeben haben.
Erdölprodukte am stärksten gefallen
Der Preisvergleich zwischen Dezember 2015 und Dezember 2014 zeigt, wo sich die Preise im vergangenen Jahr am stärksten bewegt haben. Bei den einzelnen Produkten sind es Heizöl (-19,1 Prozent), Diesel (-10,8 Prozent), Benzin (-9,8 Prozent) und Auto-Occasionen (-8,8 Prozent) die innert Jahresfrist markant günstiger geworden sind.
Aber auch bei Pauschalreisen (-3,0 Prozent), Flugtickets (-4,8 Prozent) und Hotelübernachtungen (-2,5 Prozent) sind die Preise spürbar gefallen. Dasselbe gilt auch für eine ganze Reihe von Lebensmitteln. So haben sich die Preise für Salat und Reis gegenüber Dezember 2014 deutlich reduziert.
Importgüter um 4,7 Prozent günstiger
Hauptgrund für die meisten Preisnachlässe ist das Erdöl, das im letzten Jahr deutlich günstiger wurde. Das prägt auch die importierte und die inländische Teuerung. So sind Importgüter 2015 im Durchschnitt um 4,7 Prozent günstiger worden, während Inlandgüter sich um 0,1 Prozent verteuert haben. Bei den Preisen in den einzelnen Lebensbereichen zeigt sich, dass neben dem Erdöl auch die tiefen Hypothekarzinsen und der verstärkte Preiswettbewerb bei den Telekomanbietern im vergangenen Jahr eine Wirkung hatten.
So ist der Preisrückgang im Bereich Wohnen und Energie von 0,9 Prozent von Dezember 2014 bis Dezember 2015 laut BFS auch auf tiefere Mieten zurückzuführen. Bei der Nachrichtenübermittlung, deren Preise sich um 2,5 Prozent gesenkt haben, wirken sich die Preisoffensiven der Telekomanbieter aus. Die Frankenstärke schliesslich hat zu Preissenkungen bei Restaurants und Hotels geführt (-0,3 Prozent).
Nicht in allen Bereichen sind 2015 die Preise jedoch gefallen. So sind Schulen und Erziehung im Vorjahresmonatsvergleich um 0,9 Prozent teurer geworden. Ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen Schweizerinnen und Schweizer für Kleider und Schuhe (+0,6 Prozent).
Sonderangebote prägen die Preise im Dezember
Gegenüber dem Vormonat November ist diese Ausgabengruppe jedoch um 0,8 Prozent günstiger geworden. Grund dafür sind laut BFS erste Ausverkaufsangebote. Ebenfalls vom Jahrestrend abweichende Entwicklungen am Jahresende zeigten Hausrats- und Haushaltsartikel. Deren Preise zogen wieder an, weil es bei Möbeln weniger Sonderangebote als im Vormonat gab. Die Preisnachlässe bei den Nahrungsmitteln und nicht alkoholischen Getränken um 1,1 Prozent sind dagegen auf die Zunahme von Aktionen und Preissenkungen zurückzuführen.
Insgesamt sanken die Preise im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent. Inlandgüter sind dabei um 0,1 Prozent, Importgüter um 1,2 Prozent günstiger geworden.