Mit dem tieferen Euro-Kurs kann auch Raufutter günstiger importiert werden. Schweizer Ware ist jedoch genügend vorhanden.
«Der Heu- und Strohhandel läuft aktuell eher flau», weiss Ruedy Zgraggen, Präsident des Schweizerischen Raufutterverbandes (SRV). Im Herbst sei der Raufutterhandel bedeutend reger verlaufen als im Moment. «Viele Landwirte wollten noch warten, bis sie ihre eigenen Futterlager anbrauchen, und kauften etwas zu», erklärt er. Der SRV stellt aufgrund des verregneten Sommers keine verstärkte Nachfrage nach Heu und Emd fest. Zuckerrübenschnitzel, Gras- und Maissilage sind in genügenden Mengen vorhanden.
An den Richtpreisen des SRV für Heu und Stroh aus dem Inland hat sich wegen des Euro-Entscheids nichts geändert. Die Importeure versuchen im Ausland zu den günstigsten Preisen einzukaufen und mit Einbezug des Wechselkurses einen entsprechenden Tagespreis zu bilden. «Aber jene, die noch Lager haben, können nicht von heute auf morgen die Preise senken», erklärt der SRV-Präsident. Kurz nach der Mindestkurs-Aufhebung hätten einige Produzenten im Ausland gemeint, sie könnten jetzt sogar höhere Preise verlangen.
Auf Importheu hat es laut Zgraggen nach der Aufhebung des Mindestkurses keinen grossen Ansturm gegeben. «Schweizer Ware ist genügend und zu guten Konditionen erhältlich», betont er. «Wer unbedingt günstigere Importware will, dem besorgen wir diese. Aber die Qualität der letztjährigen Ware ist auch im Ausland wegen der nassen Emd-Ernte nicht berauschend.»
Wie lange der Winter noch andauert, weiss auch der Urner nicht. «Ich gehe aber davon aus, dass bis im Frühling genügend Raufutter vorhanden ist.»