Mit einer Plakataktion will Pro Natura auf die Verschmutzung der Bäche und Seen durch Pestizide aufmerksam machen. Die Umweltschutzorganisation fordert vom Bundesrat einen Plan, der eine «deutliche Reduktion des Pestizid-Einsatzes» bringt.
Jedes Jahr würden auf Schweizer rund 2000 Tonnen Pestizide gegen Pflanzen, Pilze und Insekten versprüht, schreibt Pro Natur in einer Mitteilung vom Montag. Eine Studie des Wasserforschungsinstituts der ETH Zürich habe 2014 in 70 Prozent der untersuchten Bäche und Flüsse im Schweizer Mittelland «bedenklich hohe Pestizid-Mengen festgestellt».
Am häufigsten werde das Herbizid Glyphosat eingesetzt, das die Weltgesundheitsorganisation WHO als «wahrscheinlich krebserregend» einstufe. Von den Äckern und Feldern gelangten die Pestizide dann in Bäche und Seen und vergifteten Kleinlebewesen wie etwa Bachflohkrebse. Diese Lebewesen seien für die natürliche Nahrungskette sehr wichtig.
Ausserdem landeten die Pestizide über das Wasser auch im Essen und damit in unseren Körpern. Pro Natura fordert deshalb vom Bundesrat, in seinem Plan zur Pestizid-Reduktion in diesem Sommer «unmissverständliche Vorgaben» an die Industrie und die Landwirtschaft zu machen. Besonders schädliche Pestizide müssten vom Markt genommen und alle für eine Zulassung relevanten Studien offen gelegt werden.