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«Problembärin» im Schwarzwald angekommen

Sie verletzte Menschen, tötete später in Italien einen Jogger, sollte erschossen werden, wurde dann eingefangen und durfte weiterleben. Jetzt ist Bärin Gaia im deutschen Schwarzwald eingetroffen.

sda |

Nach einer über Monate aufwendig geplanten Reise ist die Bärin Gaia, die im Jahr 2023 in Italien einen Jogger getötet hatte, nun im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach angekommen.

Sollte erschossen werden

Gaia sei gegen 6.00 Uhr morgens, begleitet von einem Team des Bärenparks, eingetroffen und habe die Fahrt aus Italien gut überstanden, sagte eine Sprecherin des Bärenparks. «Sie wurde versorgt, hat gefressen und verhält sich ruhig.» Im Moment sei die Wildbärin noch in der Transportbox, in der sie auf einem Transporter gereist war. Später am Morgen soll sie zunächst in das Vorgehege des Geländes entlassen werden, auf dem sie künftig leben soll.

Das Tier, auch bekannt unter dem Kürzel JJ4, war nach dem tödlichen Vorfall eingefangen worden und lebte seither in einer Tierpflegestation nahe Trient. Ursprünglich hätte die Wildbärin erschossen werden sollen. Nach Protesten von Tierschützern und längerem juristischen Hin und Her war davon abgesehen worden. Gaia war schon vor dem Tod des 26 Jahre alten Joggers auffällig gewesen.

1 ha grosse Freianlage

Der Bärenpark Schwarzwald hatte sich schliesslich bereit erklärt, Gaia aufzunehmen. Dafür war eigens ein besonders gesichertes Gehege gebaut worden. Die etwa einen Hektar grosse Freianlage im Bärenpark kostete rund eine Million Euro und wurde durch Spenden finanziert. Das Gelände ist von hohen Elektrozäunen umgeben und mit einem sogenannten Untergrabschutz ausgestattet, damit Gaia sich nicht unter den Zaun hindurch zurück in die Freiheit buddelt. Auch eine Überwachung mit Kameras ist geplant.

Im Bärenpark soll JJ4 irgendwann einen neuen Namen bekommen. Der Name Gaia ist dort schon vergeben, ein Wolf heisst bereits so. Das Datum des Transportes war wegen befürchteter Proteste von Tierschützern bis zuletzt geheim gehalten worden.

Mutter lebt schon in Park

In dem Schwarzwald-Park lebt bereits die Braunbärin Jurka, Gaias Mutter. Ihr Bruder Bruno war im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Der «Problembär» wurde im bayerischen Rotwandgebiet abgeschossen.

Eigentlich sind Braunbären in Europa durch verschiedene Abkommen und auch durch eine EU-Richtlinie geschützt. Nur «Problembären» dürfen gefangen und umgesiedelt – und notfalls auch erschossen werden. Dies kommt jedoch nur selten vor. In der Regel gehen Bären Menschen eher aus dem Weg.

Mehrere Zwischenfälle im Trentino

Im Trentino – einer Ferienregion – kommt es seit einiger Zeit jedoch immer wieder zu Begegnungen. Vor allem Muttertiere, die Angst um ihren Nachwuchs haben, reagieren aggressiv. Zudem trauen sich die Bären auf der Suche nach Nahrung immer näher an Bauernhöfe und Ortschaften heran.

Grundsätzlich empfehlen Experten, bei einer Begegnung mit Braunbären ruhig zu bleiben und sich langsam zurückzuziehen. Sie raten aber auch zu Bärenspray und geruchssicheren Behältern, damit die Tiere gar nicht erst angelockt werden.

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