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Produktive Landwirtschaft stärken, ganzheitlich denken

Der Meisterlandwirt Daniel Lehmann will bessere Bedingungen für produzierende Bauern. Es sollen nicht weniger werden. Für das möchte er sich als Lobag-Präsident einsetzen.

 

 

Der Meisterlandwirt Daniel Lehmann will bessere Bedingungen für produzierende Bauern. Es sollen nicht weniger werden. Für das möchte er sich als Lobag-Präsident einsetzen.

Daniel Lehmann beschreibt sich als Praktiker, der will, «dass etwas geht». Der 49-Jährige ist vielseitig begabt und hat dies schon früh bewiesen: Nach der Ausbildung zum Landwirt entschloss sich Lehmann zum Jura-Studium. Während dieser Zeit war er als Betriebshelfer im Einsatz und übernahm im Lohn die Pflanzenschutzmassnahmen von Bauern in der Region. Noch während des Studiums übernahm er den elterlichen Betrieb in Oberbottigen am westlichen Stadtrand von Bern.

An Produktion festhalten

«In der Landwirtschaft besteht Handlungsbedarf», ist Lehmann überzeugt. Er vertritt die Meinung, dass die Schweizer Landwirtschaft die Produktion nicht zurückfahren soll. Als Milchproduzent fordert er bessere Verträge für die Milchbranche. Jeder Lieferant soll einen geregelten Vertrag haben, der sicherstellt, dass er C-Milch liefern kann und nicht muss. Auf seinem Betrieb, einer Tierhaltergemeinschaft mit zwei weiteren Bauern, Hans Gosteli und Hanspeter Thomet, wurde der Anteil von 10% C-Milch stillgelegt.

Bessere Bedingungen brauche es auch für Nichtmilchbauern. Fahre man beispielsweise beim Gemüse oder der Fleischproduktion zurück, würden im Gegenzug nur die Importe steigen. Man dürfe sich nicht der freien Marktwirtschaft ausliefern. Faktoren für eine funktionierende Produktion seien das Kapital, die Arbeit und das Land.

Der Faktor Arbeit gerate immer mehr unter Druck, denn bei den Löhnen bewege man sich auf Schweizer Niveau, während man bei den Lebensmitteln die Preise mit denen der EU vergleicht. Da will Lehmann einhaken. «Schlechte Preissituationen tun weh.» Er hat gelernt, zuzuhören und das Umfeld zu spüren.  Als Kämpfernatur kann er hartnäckig sein und auch unangenehme Fragen stellen.  Als Jurist hat er ein gutes Verständnis von Verfassung und Gesetz. Er übernimmt auch heute immer wieder Mandate zu Finanzierungsfragen und -modellen. Zugute kommt ihm, dass er auch in Französisch als Verhandlungspartner auftritt.

Vom Werdegang geprägt

Mit der Lobag ist Lehmann vertraut. Seit 5 Jahren im grossen Vorstand, hat er bereits früher Erfahrungen bei der Lobag Mittelland gesammelt. Vorstandskollegen haben ihn zur Kandidatur ermuntert, er habe das nicht gesucht. Für Reformen ist er stets zu haben. Die Lobag als Bauernverband des grössten Agrarkantons muss sich besser präsentieren. Als Pluspunkte sieht Lehmann die flächendeckende Vernetzung der Lobag mit einer gut funktionierenden Geschäftsstelle und einem motivierten Vorstand. Im Kanton könne man auf gute bäuerliche Parlamentarier zählen, die sich dafür einsetzen, dass der Bauernstand wichtig und erhaltenswert bleibt.
Als Sohn einer Bäuerin aus dem Simmental hat er eine ungetrübte Beziehung zu den Bergbauern.  Eine gute Vernetzung von Tourismus und Landwirtschaft sei für ihn wichtig. Lehmann möchte möglichst viele Bauernbetriebe erhalten. Auch in zehn Jahren werde der typische Bauernbetrieb ein Familienbetrieb sein, aber vermutlich besser organisiert als heute. «Nur grösser ist nicht das Ziel.» So kommt es für ihn nicht infrage, dass man vorzeitig Berufsleute der Landwirtschaft entzieht. Das sei weder ökologisch noch sinnvoll.

Freihandel ist ökologischer Stumpfsinn

Zum Stichwort Ökologie hat Lehmann eine klare Meinung: Auch da zählt für ihn in erster Linie Qualität und nicht Quantität. Selber IP-Produzent, weiss er um die Vorzüge und die Wichtigkeit der biologischen Produktion.  Aber er hat wenig Verständnis für zu viel Ökologie ohne Produktion. Und er schliesst den Bogen wieder: «Freihandel ist ökologischer Stumpfsinn, man denke nur an die enormen Transporte. Auch da gilt: Ganzheitlich denken.»
Der dreifache Vater weiss um die verlässlichen Partner, die er um sich hat. Allen voran seine Ehefrau. «Wir betreiben gegenseitig ein Top-Jobsharing. Ich kann kochen, und Vreni macht draussen alles, was es zu tun gibt.» Auch die Kinder Marc (20) und Reto (14) sehen ihre Zukunft in der Landwirtschaft, während Tochter Vera (18) an der Mittelschule ist.

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