Der Produzentenrichtpreis für Knospe-Weizen und -Roggen steigt um zwei Franken. Dagegen bleibt der Preis für Knospe-Dinkel unverändert. Dies sei ein positives Preissignal für den Knospe-Ackerbau.
An der Preisrunde von Bio Suisse vom letzten Freitag haben Vertreter der Produzenten, der Verarbeiter und der Importeure die Richtpreise für Knospe-Brotgetreide für die Ernte 2011 festgelegt.
- Richtpreis für Mahlweizen Fr. 106.– (2010: Fr. 104.--)
- Richtpreis für Roggen Fr. 95.– (2010: Fr. 93.– )
- Richtpreis Dinkel Klasse A Fr. 114.– (2010: Fr. 114.–)
Während der Ernterichtpreis für konventionelles Brotgetreide bereits vor dem 1. Juli ausgehandelt wurde, hat die Biobranche dieses Jahr abgewartet, ob der Bundesrat den Zollansatz für Brotgetreide anpasst.
Preiserhöhung ein Kompromiss
Das Bundesamt für Landwirtschaft erhöhte den Zollschutz für Brotgetreide am 1. Juli um Fr. 3.70, weil im Ausland die Preise für Brotgetreide gesunken sind und auch der Euro billiger wurde. Der Richtpreis für Bioweizen steigt aber bei weitem nicht um Fr. 3.70 pro 100 kg.
«Die um zwei Franken höheren Richtpreise sind ein Kompromiss zwischen den Müllern, die den Preis unverändert lassen wollten, und den Produzenten, die einen höheren Aufschlag forderten», erklärt André Horisberger, Präsident der Fachkommission Ackerkulturen von Bio Suisse.
Mehr Weizen statt Dinkel
Der Preisaufschlag verteuert die Mischrechnung der Müller. Bei einer Inlandsversorgung von 29% beim Weizen, 22% beim Roggen und 49% beim Dinkel könnten die Müller aber weiterhin viel Biogetreide importieren. Dass beim Dinkel kein Aufschlag möglich war, komme daher, dass der Anbau primär bei Brotweizen und nicht bei Dinkel steigen soll, erklärten Müller.
Preisdifferenz zum konventionellen Getreide nicht ansteigen lassen
Das Ziel der Müller sei es auch, dass die Preisdifferenz beim Endprodukt zwischen Bio und konventionellen Produkten nicht weiter steigen sollte. Das heisst, je stärker die Inlandproduktion steigt, desto mehr müssten die Produzentenpreise gesenkt werden. Die Erhöhung der Richtpreise für Knospe-Brotgetreide sei aber ein positives Signal für alle Bioproduzenten, so Bio Suisse.