Im Rahmen eines neuen Forschungsvorhabens will das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium neue Erkenntnisse zu Regenwürmern auf landwirtschaftlich genutzten Böden gewinnen.
Ziel sei es, mehr über das Vorkommen und die Artenvielfalt dieser besonderen Tierart zu erfahren, erklärte Ressortchef Peter Hauk am Mittwoch zum Start des Projekts am «Tag des Regenwurms». Erstellt würden ein praxisnaher, «geländetauglicher» Leitfaden für die Beurteilung der Regenwurmfauna sowie Bildungsmodule für die landwirtschaftliche Fort- und Weiterbildung.
«Mit dem Projekt wollen wir vor allem auch erreichen, dass die gewonnenen Erkenntnisse breit bekanntgemacht werden und in die landwirtschaftliche Praxis der Landwirtinnen und Landwirten ihren Eingang finde», betonte der Minister. Nach seinen Angaben wird zunächst untersucht, welche Regenwurmarten in welcher Dichte und Menge auf landwirtschaftlichen Arealen in Baden-Württemberg vorkommen.
Dazu werde die Regenwurmfauna auf mehr als 100 ausgewählten Flächen genau erfasst, wobei der Fokus auf Ackerflächen liege. Zudem werde an Bewirtschaftungsmassnahmen gearbeitet, die Regenwürmer möglichst wenig beeinträchtigten oder sogar förderten, insbesondere mit Blick auf die Folgen des Klimawandels für Regenwurmpopulationen.
Zum Tag des Regenwurms unterstrich auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) die Bedeutung dieses Tieres. Der Regenwurm sei «ein wichtiger landwirtschaftlicher Mitarbeiter und ein Freund der Landwirtschaft». Vor allem in lehmigen und tonigen Böden verbessere er deren Struktur.
Für den BWV ist es eine zentrale Aufgabe Landwirte, das Lebensumfeld der Bodenwürmer zu optimieren. Nur mit einem gesunden Boden und Würmern, die sich wohlfühlten, könnten gute Ernteerträge erzielt werden. Mit ihrer Lebensweise trügen die Regenwürmer zur Bodendurchlüftung und zur verbesserten Wasserhaltefähigkeit der Böden bei, betonte der Landesbauernverband. Landwirtschaftliche Geräte wie Pflüge, Grubber oder Eggen könnten nur zum Teil die Bodenstrukturen verbessern.


