Die Herstellung von weissem Phosphor aus Klärschlamm ist Ziel eines neuen europäischen Verbundvorhabens, das aktuell unter Leitung der Universität Stuttgart und mit Beteiligung des Steinbeis-Europa-Zentrums (SEZ) durchgeführt wird.
Wie dieses am 21. Juli 2021 in dem Zusammenhang weiter feststellte, ist die Europäische Union derzeit fast vollständig von Importen von weissem Phosphor abhängig, einem strategischen Rohstoff für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.
Dabei gebe es in den Mitgliedstaaten genügend in Klärschlamm verborgene Phosphorreserven, um den gesamten EU-Bedarf an weissem Phosphor sowie darüber hinaus bis zu 25% des in der EU verbrauchten Phosphats für andere Anwendungen zu decken. Vor diesem Hintergrund wolle man im Projekt «FlashPhos» ein thermochemisches Verfahren zur nachhaltigen Produktion von hochwertigem weissem Phosphor aus Klärschlamm in einer Pilotanlage testen, berichtete das Steinbeis-Europa-Zentrum.
Das preisgekrönte FlashPhos-Verfahren sei eine schnell reagierende Hochtemperatur-Flugstromvergasung von Klärschlamm und anderen sekundären Phosphatquellen wie Tiermehl. Die Forscher erwartendem Zentrum zufolge, dass FlashPhos-Anlagen bis zum Jahr 2040 die Hälfte des europäischen Bedarfs an weissem Phosphor decken können. Dazu müssten 15 % des derzeit in Europa anfallenden Klärschlamms eingesetzt werden.
Das von der EU geförderte Vorhaben ist auf vier Jahre angelegt. Insgesamt beteiligt sind 17 Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus fünf Ländern.