/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

«Projekt Wurstkalb» wird bis auf Weiteres ausgesetzt

Das Projekt Wurstkalb hatte in der Praxis einen schweren Stand. Mangels Interesse wird das Projekt nicht weiter-verfolgt. Die Coop-Tochter Bell will weiterhin Wurstkälber annehmen. Da kein Richtpreis mehr publiziert wird, basiert die Preisbildung nun nach Vereinbarung.

Reto Blunier |

 

 

Das Projekt Wurstkalb hatte in der Praxis einen schweren Stand. Mangels Interesse wird das Projekt nicht weiter-verfolgt. Die Coop-Tochter Bell will weiterhin Wurstkälber annehmen. Da kein Richtpreis mehr publiziert wird, basiert die Preisbildung nun nach Vereinbarung.

Tränker aus der Milchgenetik erfüllen die Anforderungen der  Kalbermäster mehr schlecht als recht. Die Preise dieser Tränker (mit ungenügender Fleischqualität und Muskelfülle) sind für den Milchbauern in der Regel nicht sonderlich lukrativ. Mit dem Projekt Wurstkalb sollten zwei Probleme mit einer Massnahme gelöst werden. Doch das Projekt wird nun auf die Ruhebank geschoben.

Schwieriger Start

Das Projekt Wurstkalb hätte gemäss den Initiatoren Bauern- und Kälbermästerverband  einerseits den Bankkälbermarkt um Weihnachten und Ostern entlasten sollen. Andererseits wollte man durch das Ausmästen von Wurstkälbern auf den Betrieben der Milchproduzenten den Erlös der «Milchgenetiktränker» steigern. Der «Wurstkalbkanal» war immer offen, aber mit dem Projekt wollte man der Sache Dynamik verleihen.

Doch bereits zu Beginn meldeten Marktkenner ihre Zweifel an. Das Interesse der Milchbauern sei praktisch inexistent, beschieden diese. So seien diese Betriebe nicht auf das Mästen ausgerichtet. Zudem sei der Richtpreis der Proviande oft nicht eingehalten worden, monierten Kritiker. Die Coop-Tochter Bell führte das Unterschreiten des Richtpreises auf die im Vergleich mit den Versuchen signifikant tiefere Fleischqualität zurück.

Projekt nicht beerdigt

«Da seitens von Milchproduzenten, Verarbeiter und Handel gegenwärtig nur wenig Interesse besteht, wird das Projekt ausgesetzt», spricht Martin Rufer, Leiter des Departements Produktion, Märkte und Ökologie des Bauernverbandes, eine deutliche Sprache. So hätte man kaum Angebote oder eine Nachfrage nach Wurstkälbern feststellen können. Das Projekt sei aber nicht beerdigt, sondern könne, wenn sich die Voraussetzungen ändern, wieder reaktiviert werden. Eine Option sei es,  im Frühling einen neuen Versuch zu starten.

Aber was sollen Bauern tun, die erst kürzlich Wurstkälber zu mästen begannen? Diese können gemäss Rufer ihre Tiere weiterhin liefern, denn es gäbe auch kleinere Verarbeiter, welche die Tiere abnehmen würden. Es werden aber keine Preisumfragen getätigt und somit auch kein Richtpreis veröffentlicht. Dieser wird wie auch in der Vergangenheit individuell mit dem Abnehmer festgelegt.

Bell nimmt Tiere weiter an

Für Bell sei das Projekt Wurstkalb immer eine Option, unabhängig vom Entscheid des Bauernverbandes, sagt Davide Elia, Leiter Marketing/Kommunikation von Bell. Die Parameter müssen erfüllt sein, insbesondere das Mindestalter von 50 Tagen bei der Schlachtung. «Nicht das Projekt wurde sistiert, sondern der Richtpreis», sagt Elia. Die Preisbildung basiere nun nach Vereinbarung. Der potenzielle Wurstkalbproduzent handelt also den Preis mit seinem Händler aus. Elia bestätigt aber auch, dass bisher nur sehr wenige Tiere angeliefert worden sind. Und die Fleischqualität habe sich leider noch nicht verbessert.

Der Preis für Wurstkälber dürfte aber unter dem letzten publizierten Preis von 7 bis 8 Franken (welcher aber durch einen Einlagerungsbeitrag gestützt wurde) zu liegen kommen.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Schaut Ihr Landfrauenküche?

    • Ja, jede Folge:
      71.78%
    • Ja, ab und zu:
      17.18%
    • Nein, interessiert mich nicht:
      11.04%

    Teilnehmer insgesamt: 2736

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?