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PRRS: BLV tappt weiter im Dunkeln

Die entdeckten PRRS-Antikörper und -Viren geben Rätsel auf. Ihre Herkunft ist unklar und wird es vielleicht immer bleiben. Auch illegale Ferkelimporte kommen als Ursache in Frage. Sie dürften aber kaum je zu beweisen sein.

Susanne Meier |

 

 

Die entdeckten PRRS-Antikörper und -Viren geben Rätsel auf. Ihre Herkunft ist unklar und wird es vielleicht immer bleiben. Auch illegale Ferkelimporte kommen als Ursache in Frage. Sie dürften aber kaum je zu beweisen sein.

Seit Januar ist das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf der Suche. Damals entdeckte man bei Routinekontrollen von Schlachtschweinen aus fünf Kantonen Antikörper gegen das PRRS-Virus. Anfang März dann wurde ein Luzerner Zuchtbetrieb wegen der Schweineseuche geräumt, letzte Woche einer seiner Kontaktbetriebe aus dem Urnerland.

Suisseporcs machtlos

Trotz umfangreichen Nachforschungen des BLV bleibt die Herkunft der Antikörper und Viren unklar. «Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen», gibt sich Regula Kennel vom BLV ernüchtert. Von der Nadel im Heuhaufen spricht auch Felix Grob, Suisseporcs-Geschäftsführer. Er fühlt sich machtlos: «Wir können nichts tun, als den Experten des BLV zu vertrauen und zu hoffen, dass die Quelle des Vireneintrages rasch gefunden wird.»

Laut Armin Troxler von der Schweinevermarktungsorganisation Agrifera in Sursee LU beschäftigt die PRRS-Erkrankung die Schweine-Branche besonders in der betroffenen Region: «Dass die Infektionsursache nach wie vor unklar ist, macht die Situation noch schwieriger.» Wäre diese bekannt, könnten auf der ganzen Wertschöpfungslinie sofort entsprechende Massnahmen getroffen werden.

Illegaler Ferkelimport vermutet

Möglicherweise wird man die Infektionsursache nie herausfinden. Kennel jedenfalls zieht dieses Szenario in Betracht. Das BLV vermutet nämlich, dass die Viren schon im Sommer 2013 eingeschleppt wurden. Dabei schliesst es auch illegale Ferkelimporte nicht aus. Einen solchen Fall hat es laut Kennel vor über zehn Jahren in der Westschweiz gegeben: «Deshalb ist wichtig, dass die Schweinehalter die Herkunft ihrer Tiere vor dem Zukauf genau prüfen und Verdächtiges melden.»

Weitere Seuchenfälle seien nicht auszuschliessen: «Solange wir den Ursprung der Antikörper nicht kennen, könnte das Virus noch in anderen   Betrieben auftauchen.» In erster Linie müsse man deshalb sicherstellen, dass sich PRRS in der Schweiz nicht verbreite.

Keine weiteren Fälle entdeckt

Diesbezüglich ist das BLV vorsichtig optimistisch: Bei den Stichprobenkontrollen in den Schlachthöfen wurden keine Antikörper mehr entdeckt,  bei den Nachuntersuchungen im Kanton Luzern kam kein weiterer Seuchenfall ans Licht. In den Urkantonen Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden wurde die Beprobung laut Kantonstierarzt Josef Risi am Montag abgeschlossen: «Bis jetzt wurde nichts gefunden. Wir sind zuversichtlich, dass das so bleibt.»

 

PRRS ist eine Virusinfektion der Schweine, die Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte, Geburten lebensschwacher Ferkel und Atemwegserkrankungen verursachen kann. Die Tierkrankheit kommt weltweit vor, die Schweiz ist offiziell frei von PRRS. Nach schweizerischem Tierseuchenrecht gilt die Krankheit als auszurottende Tierseuche. Der Mensch ist für die Krankheit nicht empfänglich.

 

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