Den Bauern gehe es gar nicht so schlecht. Aber sie seien vor allem «Jammeri». Und gäben viel zu viel Geld für teure Traktoren aus. So ein Kommentar der «SonntagsZeitung».
«Jammern hilft. Und wer am lautesten jammert, dem wird am meisten geholfen», schreibt die «SonntagsZeitung». Nicht ganz dazu passen würden die Zahlen, die das Bundesamt für Statistik am Donnerstag veröffentlicht habe. Letztes Jahr setzten die Bauern 3046 Traktoren neu in Verkehr, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. «Die Bauernvertreter reden vom Bauernsterben, aber der Traktorbestand wächst Jahr für Jahr. Die Schweizer Landwirtschaft ist nicht nur mit Subventionen auf Weltrekordkurs. Mittlerweile kommt auf fast jeden Beschäftigten in der Landwirtschaft ein Traktor», so die «SonntagsZeitung».
Im Schnitt stünden auf jedem Bauernhof schon 2,3 Zugmaschinen. Ein Traktor auf 7,6 Hektaren – kein anderes Land bringe pro Hektare so viele PS auf den Boden wie die Schweiz.
Und die «PS-Monster» würden immer grösser. Wog ein durchschnittlicher Traktor vor zehn Jahren noch 3,7 Tonnen, seien es heute schon über 4,5 Tonnen. Dafür seien sie nur halb so gut ausgelastet wie jene in Baden-Württemberg, weil die deutschen Bauern ihre Maschinen gemeinsam nutzen.
Aber das Wirtschaften mit zu vielen und überdimensionierten Anlagen lohne sich, so die «SonntagsZeitung» weiter. In guten Jahren würden die Bauern mit den Investitionen das Betriebsergebnis senken, damit die Subventionen weiter fliessen würden. Das sei das Schweizer Agrarwunder, schliesst der Kommentar: «Die Betriebe werden immer leistungsfähiger – nur die Kosten sinken nie. Und so wird weiter gejammert. An der nächsten Demo wenigstens mit einem neuen Traktor.»


