Die Chancen für weiter steigende Schweinepreise in den kommenden Monaten sind gut. Davon geht jedenfalls die Rabobank in einer aktuellen Prognose aus.
Die niederländischen Experten begründen ihre Einschätzung unter anderem mit einem voraussichtlich zunehmenden Konsum während der Grillsaison im Zuge der Fussball-Europameisterschaften im Juni und der Olympischen Spiele im Juli.
Rückläufiger Sauenbestand
Zudem sorgten hohe Ferkelpreise für Unterstützung. Bereits im März dieses Jahres hätten Ferkel 19 Prozent mehr gekostet als im entsprechenden Monatsdurchschnitt der Jahre 2006 bis 2011.
Für den Rest des laufenden Jahres gehen die Experten von weiterhin festen Schweinepreisen aus, und zwar angesichts eines im Vorjahresvergleich rückläufigen Sauenbestandes und einer geringeren Anzahl gedeckter Jungsauen bezogen auf Dezember 2011 in der EU-27.
Als Folge werde die Schweinefleischerzeugung 2012 wahrscheinlich um insgesamt 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken. Gleichzeitig sei andererseits auch mit anhaltend hohen Futterkosten zu rechnen.
Ab 2013 strengere Haltungsanforderungen
Für die weitere Entwicklung bis ins Jahr 2013 sei entscheidend, wie sich die strengeren unionsweiten Haltungsanforderungen - die verpflichtende Gruppenhaltung von trächtigen Tieren - auf den Sauenbestand auswirkten. Zurzeit würden lediglich 60 bis 70 Prozent der Sauen in Systemen gehalten, die der Neuregelung entsprächen. Nur neun Mitgliedstaaten hätten die rechtzeitige Regelkonformität ihrer heimischen Betriebe versichert.
Eigentlich aufgabewillige Sauenhalter würden allerdings noch durch die hohen Ferkelpreise von einem Ausstieg abgehalten. Vor diesem Hintergrund sei mit einer weiteren Abstockung des Sauenbestandes erst zum Jahresende 2012 zu rechnen. Eine entsprechend schrumpfende Schweinefleischerzeugung sehen die niederländischen Experten ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres voraus.