Die Rapid-Sonderausstellung im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist ein voller Erfolg. Gezeigt werden noch bis Sonntag, 3. August, über 40 Rapid-Modelle von früher und von heute.
Sie prägten und prägen die Rapid-Geschichte (von links): Marcel Bach (80), langjähriger Mitarbeiter, Max Bruggmann (85), Verwaltungsratspräsident 1988 bis 1998, Charles Lüscher, Besitzer Rapid-Museum Schöftland, und Rolf Schaffner, heutiger CEO der Rapid-Gruppe. Hier zeigen sie den Rapid K aus dem Jahr 1929 mit 6-PS-1-Zylinder-Motor MAG. 1926 kosteten die ersten Rapid-Mäher 2500 Franken.
Pius und Anni Bühler aus dem st.gallischen Mosnang sind begeisterte Rapid Fans und haben 3 Rapid S Spezial nach Luzern gebracht. Zuhause stehen noch drei weitere Maschinen dieses Typs, dazu verschiedenste Zusatzgeräte, wie Treibachsanhänger, Motoregge, Pflanzenschutzspritze, Kartoffelgraber usw.; sogar ein Ladewagen zum Rapid ist vorhanden. Nachdem der dem Vater gehörende S Spezial über Jahre nicht mehr gebraucht wurde, entstand bei Sohn und der Schwiegertochter eine neue Freundschaft mit dem Rapid. Zu einem Einsatz kommen die Einachser jedoch selten.
Mit dem Cargotrac brachte die Firma Rapid 1964 den weltweit ersten selbstfahrenden Ladewagen auf den Markt.. Ausgerüstet war er mit einem 30-PS 2-Zylinder-MWM-Dieselmotor und einem aufgebauten Steyr-Hamster Ladewagen. Innert 10 Minuten konnte das Ladeaggregat abgebaut werden und mit dem gleichen Kratzboden konnte Mist ausgebracht werden. Viele Konkurrenten, wie Aebi, Bucher, Reform, Schilter usw. zogen dann nach. Der Cargotrac wurde bis 1977 in verschiedenen Versionen gebaut. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen gab Rapid Ende der achtziger Jahre die Produktion von Transportern auf; viele sind jedoch noch tagtäglich im harten Einsatz im Berggebiet.
Echt Schweiz: Die Swissair ist verschwunden, aber Rapid lebt. Lukas Zumsteg von Rapid erklärt das neueste Rapid-High-Tech-Produkt, den Orbito. Dessen Wurzeln liegen in der langjährigen Erfahrung in der Konstruktion von Einachsern mit stufenlosen Getrieben, welche Entwicklung 1989 mit dem Typ 507 begann.
Der 1972 lancierte Schnellmäher Heureka war eigentlich seiner Zeit voraus. Heureka heisst auf griechisch Ich habs (gefunden). Zwar konnte man mit der Allradversion an Hängen bis 65 Neigung mit dem Doppelmesserbalken mähen. Zetten, wenden und schwaden wurde mit dem Frontanbaurechen durchgeführt. Am Heck gab es keine 3-Punkt-Kupplung, nur gezogene Geräte waren möglich. Als dann 1975 die Konkurrenz den ersten Zweiachsmäher mit starkem Motor und Front- und Heckhydraulik einführte, hatte Rapid das Nachsehen. 1987 versuchte Rapid mit dem Zweiachsmäher MT 200 den Anschluss vergeblich wieder zu finden.
40 Rapid-Modelle aus den Jahren von 1929 – 1977 werden in Luzern ausgestellt. Im Vordergrund ein Rapid U mit 4-Taktmotor von 1962, dahinter ein U mit Zweitaktmotor von 1950.
Charles Lüscher, der Organisator der Ausstellung im Verkehrshaus (Mitte), unterhält sich mit einem begeisterten jungen Rapid-Fan, Lüscher staunt ob der Kenntnisse des Jungen.
Mit dem Rapid MT 200 versuchte Rapid 1997 den Anschluss an den Zweiachsmäher-Boom wieder zu finden. Trotz verschiedenen Vorteilen gelang dies nicht, u.a. auch weil die von Rapid vertriebenen Steyr-Traktoren immer hangtauglicher wurden.
Serafin Fischer aus Stetten AG mit seinem Rapid S Spezial mit Triebachsanhänger bei der Einfahrt ins Verkehrshaus. Versuche bestätigten die aussergewöhnliche Steigfähigkeit des Rapid mit Triebachsanhänger: 88% wurden gemessen !
Mit dem Kipppflug und der patentierten Verstellachse konnte hin und zurück gepflügt werden, ohne die Maschine zu wenden.
Der Rapid S Spezial verfügte über einen MAG-2-Zylindermotor und 12 PS Leistung und konnte, nebst zum Mähen und Ziehen mit vielerlei Anbaugeräten verwendet werden: Hier mit dem Kipppflug und dem Bindemäher. Den Typ Rapid S gab es mit verschiedenen Motoren; der S-GK hatte einen von Rapid konstruierten Gegenkolbenmotor. Zwischen 1949 und 1978 wurden über 25'000 S gebaut !
Rapid-CEO Rolf Schaffner unterhält sich mit interessierten Jugendlichen und zeigt an Bespielen, was Rapid ausser Einachsern noch sonst produziert.
Die Rapid-Sonderausstellung im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist ein voller Erfolg. Gezeigt werden noch bis Sonntag, 3. August, über 40 Rapid-Modelle von früher und von heute.
Nach den erfolgreichen Traktorenausstellungen der Marken Hürlimann, Vevey, Bührer und Motrac/Schilter im Verkehrshaus steht heuer nun das Thema Rapid auf dem Programm.
Präsentiert wird an der Sonderausstellung in Luzern das komplette Einachsgeräteträgersortiment. Für die Besucher ist es möglich, auf einem Parcours zu erfahren, wie einfach sich die modernen Geräte lenken lassen. Weiter zeigt Rapid Bauteile aus der Sparte Contract Manufacturing (Kundenfertigung).
Organisator ist Charles Lüscher vom Rapid-Museum in Schöftland.
Die Rapid-Fahrzeugschau mit 40 historischen und 6modernen Modellen im Gelände des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern dauert noch bis Sonntag, 3. August 2014, und ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr.