Das Prostatakarzinom gehört zu jenen Krebserkrankungen, die bei Rauchern häufiger auftreten können. Diesen Zusammenhang konnten Basler und österreichische Wissenschaftler nun statistisch erhärten. Die eigentlichen biologischen Ursachen dafür sind indes unklar.
Die Wissenschaftler vom Universitätsspital Basel und von der MedUni Wien haben vorhandene Patientendaten auf die Rückfallwahrscheinlichkeit untersucht. Die Resultate wurden nun im Fachjournal «European Urology» veröffentlicht.
Die Untersuchung zeige, «dass Raucher und Ex-Raucher nach einer Entfernung der Prostata wegen eines Prostatakarzinoms gegenüber Nichtrauchern ein deutlich höheres, nämlich doppelt so hohes Risiko haben, erneut an Prostatakrebs zu erkranken», teilte die MedUni am Montag mit.
Konsequenzen aufzeigen
«Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen, dass es wichtig ist, an einem Prostatakarzinom Erkrankte hinsichtlich der negativen Einflüsse des Rauchens zu informieren», wurde Shahrokh F. Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie, zitiert.
Er hat die Studie gemeinsam mit Malte Rieken von der Universitätsklinik für Urologie des Universitätsspitals Basel erstellt. Analysiert wurden die Daten von rund 7200 Prostatakarzinompatienten aus dem Zeitraum zwischen den Jahren 2000 und 2011.
Nie zu spät zum Aufhören
Sie haben die Häufigkeit des Auftretens eines «biochemischen Rezidivs» untersucht. Darunter versteht man beim Prostatakarzinom einen Rückfall, der sich durch Veränderungen bei Laborwerten (PSA-Wert aus dem Blut) ankündigt. Allerdings scheinen spätestens nach zehn Jahren ab Rauchstopp die negativen Einflüsse des Rauchens auf das Risiko eines biochemischen Rezidivs wieder ausgeglichen zu sein.
Shariat empfiehlt deshalb: «Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Im Gegenteil. Wie unsere Studie zeigt, ist eine Entwöhnung auch dann sinnvoll, wenn man bereits an einem Prostatakarzinom erkrankt ist.»sda