Zur Eindämmung der Rebkrankheit «Goldgelbe Vergilbung» muss das Insekt bekämpft werden, welches die Krankheit überträgt. Die sogenannte Zikade «Scaphoideus titanus» tritt derzeit im Tessin, rund um den Genfersee, in der Region Chablais und im Mittelwallis auf.
Die Entwicklung des Krankheitsüberträgers müsse landesweit überwacht werden, teilte die eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope am Donnerstag mit. Sie führt deshalb zusammen mit den kantonalen Pflanzenschutzdiensten eine nationale Überwachung durch.
Die Zikade alleine verursacht noch keine Schäden. Wenn es sich von mit der Krankheit befallenen Rebstöcken ernährt, kann das Insekt die Krankheit aber epidemieartig verbreiten. In Regionen, wo das Insekt und die «Goldgelbe Vergilbung» auftreten, werden deshalb obligatorische Insektizid-Behandlungen von den kantonalen Diensten angeordnet. Agroscope empfiehlt den Bauern zudem, die kranken Rebstöcke auszureissen.
Im vergangenen Herbst waren in der Westschweiz und damit erstmals auf der Alpennordseite zwei Krankheitsherde der «Goldgelben Vergilbung» entdeckt worden. Betroffen waren die Waadtländer Gemeinden Blonay und La Tour de Peilz.
Die «Goldgelbe Vergilbung» ist laut der Forschungsanstalt die bisher schlimmste bekannte Rebkrankheit in Europa. Bei weissen Rebsorten ist die Krankheit ab Juli an den gelben Verfärbungen der Blätter erkennbar, bei roten Rebsorten verfärben sich die Blätter rot. Ein Befall führt in der Regel nach einigen Jahren zum vollständigen Absterben der Rebstöcke.