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«Regierung opfert Landwirtschaft»

 

Der britische Premierminister Boris Johnson und die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern haben sich nach 16-monatigen Verhandlungen auf ein Freihandelsabkommen zwischen Grossbritannien und Neuseeland verständigt. Die britischen Farmer sind besorgt. Sie fürchten sich vor günstigen Fleischimporten.

 

«Dies ist ein grossartiges Handelsabkommen für das Vereinigte Königreich, das unsere langjährige Freundschaft mit Neuseeland festigt und unsere Beziehungen zum indopazifischen Raum stärkt», sagte Johnson nach Abschluss der Verhandlungen.

 

97% der Zölle abgeschafft

 

Am Tag des Inkrafttretens des Abkommens werden die Zölle auf 97 Prozent der Export-Produkte beider Länder abgeschafft, so Ardern. Johnson ist nach dem Brexit und der Abkehr vom Handel mit der Europäischen Union (EU) auf der Suche nach neuen Bündnissen.

 

Bereits im Juni hatte er einen Handelsvertrag mit Australien geschlossen. Beide Deals sind allerdings in Grossbritannien umstritten: Landwirtschaftsverbände fürchten, dass zollfreie Fleischimporte die britischen Schaf- und Rinderzüchter benachteiligen könnten.

 

Stark steigende Import

 

Die Farmer sind über die Verhandlungen verärgert, denn Johnson versprochen hat ihnen nach dem Brexit einen besseren Deal versprochen. «Der Sieger bei diesem Deal wird eindeutig Neuseeland sein, dem es ermöglicht wird, die Lebensmittelexporte nach Grossbritannien zu steigern, was eine grosse Bedrohung für die walisischen und britischen Landwirte sowie für unsere Ernährungssicherheit darstellt», sagte Glyn Roberts. Präsident vom Bauernverband Farmers' Union of Wales (FUW), zur deutschen Presse-Agentur (dpa).

 

Im ersten Jahr steigen die Lammfleischimporte aus Neuseeland laut Abkommen um 30 Prozent. Fünf Jahren wird das Plus bereits auf 44 Prozent veranschlagt. Anschliessend folgten weitere Steigerungen, bis es nach 15 Jahren gar keine Zölle mehr gebe, kritisierte der FUW weiter. Eine ähnliche Situation wird auch beim Rindfleisch, Butter und Käse erwartet.

 

Mehr Bürokratie

 

«Diese Vereinbarung – in Verbindung mit dem im Juni angekündigten Handelsabkommen mit Australien – lässt kaum Zweifel daran, dass die britische Regierung absichtlich oder fahrlässig die britische Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Ernährungssicherheit untergräbt», so Roberts weiter.

 

Zudem erhielten britische Farmer weniger Unterstützung, die Bürokratie und Regulierungen hingegen würden zunehmen, kritisiert der Bauernverbandsfunktionär. Das Abkommen zeige die Bereitschaft der Regierung, die Landwirtschaft des Landes zu opfern.

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