Regional produzierte Lebensmittel sind gefragter denn je. Dies spürt auch der frisch gekürte Culinarium-König Christian Lütolf. Die Erfolgsgeschichte der knackigen Ribelmais-Chips hat erst gerade begonnen. Jetzt droht ihr durch die beiden Agrarinitiativen ein jähes Ende. Damit es nicht so weit kommt, leisten er und die Landwirtschaft Aufklärungsarbeit.
Sie sind in aller Munde: Die Rheintaler Ribelmais-Chips, hergestellt von der Lütolf Spezialitäten AG in St.Margrethen SG. Deren Geschäftsführer Christian Lütolf wurde anfangs Jahr mit dem begehrten Culinarium-Königstitel ausgezeichnet.
Initianten sind sich Konsequenzen nicht bewusst
Der Familienbetrieb hat es geschafft, ein verstaubtes Nahrungsmittel zum Trendprodukt zu etablieren. Den Rheintaler Ribelmais verkauft das Unternehmen hauptsächlich in drei Formen. Einerseits als originalen Rheintaler Ribelmais AOP und als grober gemahlener Rheintaler Ribelmais Bramata AOP, andererseits als Ribelmais-Chips . «Regionale Lebensmittel sind so gefragt wie noch nie. Die Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, von wo ihre Nahrungsmittel kommen», weiss Christian Lütolf.
Das Vertrauen in die regionalen Produzenten und deren Lebensmittel ist gross. Umso unverständlicher sind für den Spezialitätenhersteller die Frontalangriffe auf die einheimische Landwirtschaft: «Die Initiantinnen und Initianten der extremen Agrar-Vorlagen sind sich vermutlich gar nicht bewusst, was für Konsequenzen eine Annahme der beiden Initiativen hätten. Die angestrebte Theorie tönt gut, ist jedoch praxisfremd. Deshalb müssen wir jetzt Aufklärungsarbeit leisten, um die Initiativen zu verhindern.»
Ernte muss sichergestellt bleiben
Damit die Ernteerträge nicht einbrechen, müssen das Unkraut und die Schädlinge auf den Mais-Feldern gezielt bekämpft werden. Eine rein mechanische Bekämpfung ist aktuell noch nicht möglich. Deshalb sind die Ribelmais-Produzenten auf den punktuellen Einsatz von Herbiziden angewiesen. «Sollte dies nicht mehr möglich sein, hat dies direkte Auswirkungen auf den Ertrag und die Qualität der Ernte. Durch die Verknappung der Lebensmittel würden deren Preise steigen, was letztlich die Konsumentinnen und Konsumenten berappen müssten», erklärt Christian Lütolf.
Regionale Produkte würden zu Luxusgütern, der Einkaufstourismus dadurch entgegen dem jetzigen Trend gefördert. «Wir haben in der Schweiz in der Fleisch-, Agrar- und Lebensmittelproduktion bereits heute hohe Standards. Diese werden laufend weiterentwickelt. Dabei kommen neue Technologien und Hilfsmittel zum Einsatz», erklärt Christian Lütolf.
pd
«Schweiz braucht produzierende Bauern»
Deshalb ist es aus Sicht des Culinarium-Königs nicht notwendig mit «extremen Initiativen» die funktionierende Landwirtschaft zu gefährden. «Die Schweiz braucht nachhaltig produzierende, aber auch wirtschaftlich denkende Bäuerinnen und Bauern. Diese wollen sich nicht mit der Landschaftspflege und den dafür erhaltenen Direktzahlungen begnügen», sagt Lütolf. Für den Rheintaler Mais-Spezialitäten-Produzenten ist klar: «Die Produktion und Verarbeitung qualitativ hochstehender Lebensmittel muss in unserem Land gewährleistet bleiben. Deshalb lehne ich die beiden Initiativen ab.»
Der 37-jährige Unternehmer beschäftigt im Familienbetrieb insgesamt 17 Mitarbeitende, die Tendenz ist steigend. Nebst der Produktion von regionalen Spezialitäten gehören die Getreidesammelstelle, die Produktion von Halbfabrikaten sowie neuerdings die komplett neue und glutenfreie Maismühle zum Familienbetrieb, den Christian Lütolf in dritter Generation führt. «Rund 35 Prozent des in der Mühle verarbeiteten Rohstoffs wird als Futtermittel verwendet», erklärt Lütolf.
Nebenprodukte werden zu Abfall
Dabei handelt es sich um natürliche Nebenprodukte, welche künftig den Tieren nicht mehr verfüttert werden dürften. In der Trinkwasser-Initiative ist festgehalten, dass nur betriebseigene Produkte als Futter verwendet werden dürfen. «In der Schweiz fallen bei der Lebensmittelproduktion pro Tag rund 1'000 Tonnen Nebenprodukte an, welche mit der Annahme der Initiative nicht mehr verfüttert werden dürften. Das ist totaler Schwachsinn und reine Verschwendung», ärgert sich Lütolf. Die Nebenprodukte müssten künftig entsorgen werden.
«Gleichzeitig würde den Tierhaltern das Futter ausgehen», sagt Christian Lütolf. Ribelmais-Poularden und Ribelmais-Gänse beispielsweise könnten dann keine mehr gehalten werden. «Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Ackerbaubetrieben und Tierhaltungsbetrieben hat sich über die Jahre entwickelt und etabliert. Dieser soll jetzt mit der Initiative gekappt werden», so Lütolf. Für die Schweizer Landwirtschaft wäre die Annahme der beiden Initiativen ein herber Rückschlag mit ungewissem Ausgang, fährt er fort. Deshalb lehnt er die beiden Vorlagen am 13. Juni klar ab. «Wir müssen ein Nein in die Urne legen, denn die Annahme würde die regionale Lebensmittelproduktion und die einheimische Landwirtschaft enorm schwächen», warnt er.
Ich kann für einen Fehler hinstehen, viele andere nicht! Die verdrehen dann alles und lügen etwas zusammen
Und der hochgezüchtete Mais würde im Ursprungsland auch nicht Wachsen.
Schaut doch im Internet woher der Mais und Kartoffeln herkommt.
Übrigens mussten die Bergbauern im 2 Weltkrieg auch Kartoffel anpflanzen.sogar auf dem sechsileutenplatz.
Schweizer Qualität ist heute weniger gefragt.nur noch Massenware und schnelles Geld.
Ich zahle gerne dem Produzenten für gute Ware etwas mehr.
Dafür esse ich davon etwas weniger aber mit Genuss.
Übrigens: Auf dem Sechseläutenplatz würde heute keine Kartoffel mehr wachsen. Aber daran sind nicht die Landwirte schuld;-)) 2 x Nein für eine inländ. prod.
Somit kann es bei Annahme der Initiativen auch keine Verteuerung geben. Dieser Artikel ist somit reine Angstmache!!
"regionale" Produkte, die nur mit PSM angebaut werden können, sind nicht standortgerecht und somit nicht wirklich aus einem sinnvollen, regionalen Anbau.
Wir wollen freiwillig Bio machen.
Kauft ihr lieben Konsumenten Bio, macht den 1. Schritt, wir produzieren, wenn die Nachfrage da ist.
Der Roman sagt Ja zur TWI, sitzt ins Auto, kurft ins Ausland, kauft dort gespritzte billige Ware....
Da gibt's Grosmolkereien die immer jammern und die Preise drücken.
Sie sind zwar von Bauern gegründet worden.Heute sitzt dort an oberste Stelle
ein Manager,der nur noch am Umsatz interresiert ist.So auch die Grosshändler.
Komischerweise werden diese Händler immer Grösser.Warum können diese Expandieren auch im Ausland ,weil sie den Bauern zuviel Entlöhnen müssen????
Im Dorf gab es damals 60 Bauern und ca. 600 Einwohner, Handwerker und diverse Einkaufsmöglichkeiten.
Heut sind es noch 6 Bauern und 6‘000 EW.
Wer glaubt Bio brauche keinen PMS(Kupfer) und Dünger ist auf dem Holzweg. Die dazu benötigten Feldsklaven aus dem Osten zum jäten sind auch nicht regional.
Das ist nicht Aufklärung das ist wischiwaschi.
Da sieht man, wieviel Gödel von der Landwirtschaft versteht.
Grosse Klappe, nichts dahinter!
Mit dem Argument, dass der Bio-Anbau zu KEINER Verteuerung führt outet sich Roman....