Im Laden von «Gmüesgarte» in der Berner Altstadt können Kundinnen und Kunden krummes Gemüse kaufen. – Julia Spahr
Das Berner Start-Up «gmüesgarte» setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung ein. Das Unternehmen verkauft Gemüse und Früchte, die Landwirte nicht verkaufen können. Im vergangenen Jahr wurden so 130 Tonnen Lebensmittel «gerettet».
Rund zehn Prozent der Lebensmittelverluste in der Schweiz entstehen in der Landwirtschaft. Dies vor allem deshalb, weil die Produkte nicht den Normen entsprechen. Dieses Gemüse und diese Früchte lassen sich kaum oder nur schlecht verkaufen. Hier springt nun «gmüesgarte» ein.
250 Tonnen «gerettet»
Das Unternehmen wurde 2017 gegründet. Die Lebensmittel werden in einem Laden in der Berner Altstadt verkauft. In den vergangenen drei Jahren wurden insgesamt 250 Tonnen Früchte und Gemüse veräussert. Die Verkäufe nehmen laufend zu. 2020 wurden insgesamt 130 Tonnen abgesetzt. Im Laden werden auch Salate, Smoothies und Suppen aus nichtnormierten Lebensmitteln angeboten
Gemäss Mitteilung sind die beliebtesten Produkte Tomaten, Kartoffeln und Äpfel, dicht gefolgt von Karotten und Süsskartoffeln. Die von der Form und Aussehen her nicht der Norm entsprechenden Lebensmitteln stammen von Bauern aus der Region Bern, hauptsächlich aus dem Seeland. Das Unternehmen zahlt den Bauern einen marktüblichen Zweitklasse-Preis. «Unser Konzept in kommt in Landwirtschaftskreisen gut an. «gmüesgarte» arbeitet mittlerweile mit über dreissig Landwirten sowie Betriebsgemeinschaften zusammen», heisst im Communiqué weiter.
Neue Ideen während des Shutdowns
Zu schaffen machte dem Jungunternehmen die Corona-Pandemie. Der erste Shutdown im März 2020 führte zu einem drastischen Rückgang der Laufkundschaft. Um die Produkte trotzdem absetzen zu können, kreierte das Unternehmen die «gmüesgarte-Täsche». Diese enthält verschiedene Gemüse und Früchte sowie Käse, Eier und Brot.
Die Tasche wurde täglich in Haushalte in und um Bern ausgeliefert. In den vergangenen Tagen wurde dieses Angebot wieder hochgefahren. In den Geschäftszweigen Catering und «gmüesgarte-HUB» – einem Foodsave-Gemüselieferdienst für Berner Restaurants – verzeichnete das Unternehmen jedoch grosse Einbussen.
«gmüesgarte» kauft die Lebensmittel unter anderem von folgenden Landwirtinnen und Landwirten:
Beatrice und Markus Bucher, Bucherhof, Meikirch BE; Gutknecht Gemüse, Ried b. Kerzers FR; Ursula Güder-Schwab, Kallnach BE; Christian Hurni, Fräschels FR; Stefan Krähenbühl, Hof am Murtensee, Greng FR; Simon Marolf, Gummehof, Epsach BE; Maël Matile, Weidhof GmbH, Burgdorf BE; Mario Portner, Bäriswil BE; Simon van der Veer, Sutz-Lattrigen BE; Seeländerspargeln GmbH, Kerzers FR; Terraviva, Produzentenorganisation, Kerzers FR
2 Responses
Es ist blödsinnig, dass eine krumme Gurke nicht verkauft werden kann.
Darum ???? ???????? zu gmüesgartä!
Die Fragezeichen hätten 3 Smailis sein sollen.
Schade, dass man keine Smailis einfügen kann.