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Äcker weichen Grossüberbauung

 

Das Berner Stimmvolk entschied sich am Sonntag erneut für ein neues Quartier auf dem Viererfeld. Die Überbauungs-Pläne beschäftigen die Politik schon lange.

 

Die Stadtberner Stimmberechtigten haben sich erneut für den Bau eines neuen Quartiers auf dem Viererfeld ausgesprochen – und diesmal deutlich. Sie genehmigten Verpflichtungskredite für die Infrastruktur von insgesamt 124,6 Millionen Franken.

 

Bisher landwirtschaftlich genutzt

 

Mit dem Geld sollen Strassen, ein öffentlicher Park und andere Infrastrukturanlagen erstellt werden. Das Land soll vollständig erschlossen und in baureifem Zustand abgegeben werden. Die Zustimmung fiel mit 64,1 Prozent Ja-Stimmen klar aus. 19'891 Stimmende hiessen die Vorlage gut, 11'148 lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung betrug 37,6 Prozent, wie die Stadt am Sonntag mitteilte.

 

Das Viererfeld ist ein rund 160’000 m² grosses, hauptsächlich landwirtschaftlich genutztes Gebiet im Norden der Stadt Bern. Es gehört zur Länggasse und grenzt im Westen an den Kleinen Bremgartenwald. 

 

Wohnraum für 3000 Personen

 

Bekämpft worden war die Vorlage von der SVP und der Grün-alternativen Partei. Sie hatten davor gewarnt, das Viererfeld als grüne Lunge der Stadt «für immer zu zerstören». Die Befürworter hielten entgegen, in Bern bestehe ein Mangel an Wohnraum. Das Viererfeld und das benachbarte Mittelfeld seien zentrumsnah, gut erschlossen und böten beste Voraussetzungen für ein Quartier mit Wohnraum für 3000 Menschen. Auf dem Viererfeld – gut sieben Velominuten vom Bahnhof entfernt – will die Stadt Bern eine Siedlung mit 1140 Wohnungen bauen. 

 

«Ich freue mich sehr, dass das neue Stadtquartier jetzt realisiert und damit dringend notwendiger Wohnraum geschaffen werden kann», erklärte Finanzdirektor Michael Aebersold (SP) am Sonntag. Bereits im Juni steht die nächste Viererfeld-Abstimmung an. Das Stimmvolk wird dannzumal über die Vergabe von zwei Baurechten entscheiden.

 

 

Gegner bedauern Resultat

 

Die Pläne für eine Überbauung von Viererfeld und Mittelfeld beschäftigt die Politik seit Jahrzehnten. 2016 hiess das Volk die Zonenpläne relativ knapp gut und gab damit grünes Licht für die weitere Planung. Der Widerstand gegen das neue Quartier verschwand aber nie.Mit Bedauern reagierten die Gegnerinnen und Gegner der Überbauung am Sonntag auf das Abstimmungsresultat. «Mit dem Ja gehen Mittel- und Viererfeld verloren», hiess es in einer Mitteilung des Nein-Komitees. Die nicht einhaltbaren Versprechungen für günstige Wohnungen hätten offenbar ihre Wirkung gezeigt.

 

Auch scheine für die Stimmberechtigten die versprochene «Restfläche» hinter den geplanten Häuserzeilen attraktiver zu sein als die heute bestehende Weite auf die Altstadt und die Alpen.Klar sei, dass die gesprochenen 125 Millionen Franken für die Infrastruktur nicht ausreichten. Die Stadt werde auch Folgekosten etwa durch den Bau von Schulhäusern zu stemmen haben. Das Nein-Komitee will die weiteren Entwicklungen auf dem Viererfeld beobachten und «wo immer möglich korrigierend eingreifen».

 


Kommentare (4)

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  • Christoph Büschi | 14.03.2023
    Wasser predigen und Wein trinken! Klima schützen aber nicht beim Bauen. Natur zerstören aber die Landwirtschaft beschuldigen! Ich verstehe nicht was das Volk will! Für mich ist alles Heuchelei wenn jemand von Umweltschutz redet! Gemacht wird immer das Gegenteil von dem was gepredigt wird!
  • Urs Häfeli | 14.03.2023
    Und die Landwirtschaft wird dafür mit weiteren Ausgleichsflächen geknechtet!
  • Nurso | 14.03.2023
    Es ist eigentlich schon traurig. Alle wollen immer umweltfreundlicher werden, aber Land im grossen Style verbauen geht ohne Probleme. Da kommt man ja gar nicht mehr mit!!!
  • Kollege | 13.03.2023
    Wo sind hier die Kommentare wegen Kulturlandverlust?
    Die SVP hat als einzige Partei versucht das Land zu erhalten.
    Hier hatte das grüne Bern keine Hemmungen blühende Rapsfelder abzuhumusieren, um Container für illegale Migranten hinzustellen und jetzt Wohnungen für 3000 Leute hinzuknallen.
    Aber eben, hier kann man nicht auf der SVP rumhacken.

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