Die Gondelbahn Grindelwald–Männlichen, die Luftseilbahn Wengen–Männlichen und das Berghaus Männlichen organisieren morgen Sonntag wieder ein Alphorn- und Fahnenschwinger-Treffen auf dem Männlichen. An die Teilnahmenden wurden keine speziellen Anforderungen gestellt, schreiben die Organisatoren auf ihre Webseite. Die Veranstaltung ist kostenlos. Auch die beeindruckende Berglandschaft gibt es umsonst dazu.
Das Fest solle es ermöglichen, traditionelle Schweizer Kultur zu geniessen und die Darbietungen der Alphornbläser und Fahnenschwinger zu geniessen, so die Veranstalter. Begleitet werden die Alphornbläserinnen und Alphornbläser vom Jodlerclubs Grindelwald und dem Schwyzerörgeliquartett Gemsberg. Der Anlass findet bei jedem Wetter statt.
Ablauf und Repertoire
ab 09:00 Uhr: Musikalische Unterhaltung durch Jodlerklub und Musikkapelle beim Berghaus Männlichen
11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr: Gesamtauftritt aller Alphornbläserinnen und Fahnenschwinger
Dazwischen werden Einzelvorträge nach Ansage und musikalische Unterhaltung durch Jodlerklub und Kapelle dargeboten.
Folgende 6 Alphornstücke werden als Gesamtchor aufgeführt:
- Oberländer Choral von Walter Zobrist
- Uf dä Bänklialp von Johann Aregger
- Uf de Höchalp von Max Sommer
- Bärnerland-Choral von Urs Fuhrer
- Ins 1998 von Robert Ösch
- Westschweizer Choral von Lukas Schmid
Von Alphörner und Fahnenschwinger
Traditionell wurde das Alphorn aus einem einzigen Stück Holz einer Rotkiefer gefertigt. Heutzutage werden Alphörner manchmal aus drei Teilen hergestellt, die leichter transportiert werden können. Die Verwendung des Alphorns reicht weit zurück: Schäfer nutzten es, um Kühe von den Weiden in den Stall zu rufen, und es diente auch zur Kommunikation zwischen Hirten und den Dörfern in den Tälern. Die genauen Ursprünge des Alphorns sind jedoch unklar, und ähnliche Instrumente wurden in ganz Europa in Bergtälern verwendet.
Das Fahnenschwingen ist ein alter Volkssport, der in der Schweiz und anderen deutschsprachigen Ländern praktiziert wird. Die seidene Fahne hat ein vorgeschriebenes Format von 120 x 120 cm und wird in verschiedenen Schwüngen hin und her bewegt. Ursprünglich hatten die «Schwenker» auf den Stadtmauern gestanden und mit ihren Fahnen bei richtiger Nutzung Geräusche erzeugt, die sich ähnlich wie Schüsse anhörten und den anrückenden Feind abschrecken sollten. Seit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts war das Fahnenschwingen aus der Mode gekommen, aber seit den 2000er Jahren erlebt es eine Renaissance.