Hans Jörg Rüegsegger wird im kommenden Jahr als Präsident des Berner Bauernverbandes (BEBV) zurücktreten. Nun haben sich erste Kandidaten in Stellung gebracht: Die Meisterlandwirte Ueli Fahrni und Jürg Iseli kandidieren.
Hans Jörg Rüegsegger hat Ende April 2022 seinen Rücktritt als Präsident auf die Mitgliederversammlung 2023, nach 11-jähriger Amtszeit, bekannt gegeben.
Nun sind die ersten Kandidaten bekannt, welche das Amt gerne übernehmen möchten. Ueli Fahrni und Jürg Iseli wurden von ihrem Regionalverein nominiert. «Sie könne auf den Support ihrer Region auf dem Weg zum Präsidium zählen», heisst es in einer Mitteilung des Verbandes.
Oberaargau und Berner Oberland
Ueli Fahrni bewirtschaftet einen 30 ha grossen Betrieb in Rumisberg bei Wiedlisbach BE. Auf dem Familienbetrieb werden Milchkühe, Zuchtschweine und Schafe gehalten. Auf den Feldern wird vorwiegend Futterbau, aber auch Mais und Getreideanbau betrieben. «Ueli Fahrni ist langjähriger Berufsbildner und hatte bereits Einsitz in verschiedenen Gremien des BEBV», heisst es in der Mitteilung. Fahrni wird vom Oberaargau unterstützt.
Jürg Iseli führt gemeinsam mit seinem Bruder einen 38 ha grossen Landwirtschaftsbetrieb in Zwiesel-berg in der Nähe von Thun. Zu Hof gehört auch eine Alp gehört. Der Hof legt einen Schwerpunkt auf die Milch- und Käseproduktion. Daneben werden auf dem Betrieb auch Mastschweine gehalten und auf den Ackerflächen Mais angebaut. «Jürg Iseli hat für den BEBV den Wahlausschuss bei den Kantonalen Parlamentswahlen 2022 geführt und ist Mitglied im Grossen Vorstand», schreibt der Verband. Iseli erfährt Unterstützung vom Berner Oberland.
Die Wahl des neuen Präsidenten erfolgt am 28. März 2023. Bis zu diesem Zeitpunkt sind weitere Kandidaturen möglich. Die Nominierten werden sich im Oktober der Findungskommission und dem Grossen Vorstand vorstellen.
Adrian Haldimann
«Entscheid seit längerem gereift»
Hans Jörg Rüegsegger ist seit 11 Jahren an der Spitze des Berner Bauernverbandes. «Der Entschluss, den Verband in einem geeigneten Zeitpunkt in neue Hände zu geben, ist seit längerem gereift», sagte Rüegsegger Ende April. Vor drei Jahren sei der Prozess der Weiterentwicklung des Verbandes auf Stufe Vorstand, Geschäftsstelle und Berner Bauernfamilien gestartet und bis heute erfolgreich umgesetzt worden.
«Der Verband ist auf gutem Kurs und die Zeit ist reif mit neuen, motivierten Kräften die Perspektiven für die Bernern Bauern Familien weiter voranzutreiben», so der 52-jährige SVP-Grossrat weiter. Rüegsegger erreichte im April 2012 im ersten Wahlgang mit 279 Stimmen als Nichtmitglied das absolute Mehr. Gegenkandidaten waren Daniel Lehmann mit 203 und Hansjakob Häberli mit 63 Stimmen. Insgesamt gingen 545 Stimmen ein. Hans Jörg Rüegsegger wurde damit Nachfolger von Walter Balmer aus Mühleberg.
Milch- und Ackerbaubetrieb
Rüegsegger engagierte sich auf bei nationalen Organisationen. Im Mai 2016 wurde der Berner an der Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (Sals) zum neuen Präsidenten gewählt. Die Organisation unterstützt die Kampagne zur Initiative für Ernährungssicherheit. Rüegsegger präsidierte die Sals bis 2021.
Hans Jürg Rüegsegger führt einen 30 Hektaren grossen Milch- und Ackerbaubetrieb in Riggisberg in der voralpinen Hügelzone. Nach Angaben auf seiner Website produziert der Landwirt und Agrotechniker silofreie Milch in einem Vollweidesystem. Er hat eine eigene Aufzucht und Kälbermast. Der IP-Suisse-Produzente verfügt über 25 Kühe und 20 Stück Jungvieh. Auf den Ackerflächen produziert er Weizen, Dinkel-Korn, Eiweisserbsen sowie Mais und hat Kunstwiesen angelegt.