Schon um 5.30 Uhr in der Früh begann am Montag die Foire de Chaindon in Reconvilier BE zu erwachen. Nach einem gelungenen Fest mit Spiel und Spass und dem traditionellen Folkloreumzug am Sonntag bildete der Markt am Montag vor einer Woche wie jedes Jahr einen schönen Abschluss.
Mit rund 550 Ausstellern gehört der Markt zu den grössten der Schweiz. Nebst Ständen mit Nahrungsmitteln, Gebrauchsgegenständen oder handarbeitlichen Werken kann man auch Kühe, Ziegen, Pferde, Esel, Hunde sowie Kleintiere wie Hühner, Kaninchen und Enten erwerben. Im Jahr 1984 galt der Viehmarkt mit rund 3000 ausgestellten Pferden und 200 Rindern einst als grösster Pferdemarkt der Welt.
Während man durch den Markt schlendert, ertönen immer wieder Kinderstimmen, die den Satz «Gâteau au fromage tout chaud tout bouillant – Chääschuechä» schreien. Bei ihnen kann man ein Stück Käsekuchen zur Zwischenverpflegung kaufen. Für viele Verkäufer ist der Anlass, der immer am ersten Montag im September stattfindet, zur Tradition geworden. So auch für Gökhan Öz aus Zuchwil SO. Seit vielen Jahren ist er Teil des Marktes und bot früher seine Fasane feil. «Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal mit 30 Legehennen und ein paar Seidenhühnern hier.»
Schon am Morgen konnte er fünf Hühner verkaufen. «Die Geschäfte liefen hervorragend», bilanziert Öz. Laut Mikaël Zürcher ist das keine Ausnahme. Er weiss: «Jedes Jahr findet fast jedes der ausgestellten Tiere ein neues Zuhause.» Der Junglandwirt aus Mont-Crosin BE fuhr bislang immer als Besucher in den Berner Jura, heuer verkaufte er erstmals Toggenburger, Saanenziegen wie auch Gämsfarbige Gebirgsziegen.
Mikaël Zürcher ist mit seinen Ziegen vor Ort.
Nick LIechti