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Diese Bäuerlichen sind gewählt

 

Über 150 Kandidierende mit engem Bezug zur Landwirtschaft treten am Sonntag, 27. März zu den Grossratswahlen im Kanton Bern an. Lesen Sie hier, wer gewählt worden ist. 

 

Aus landwirtschaftlicher Sicht bemerkenswert bei den bernischen Grossratswahlen sind die vier Neugewählten: Landwirt Ruedi Fischer (SVP), Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten,  aus Bätterkinden; Landwirt Bernhard Brügger (SVP) aus Höfen bei Thun; Hans Schori (SVP), Ing. Agr. FH, Berufsoffizier, seit 2003 mit eigenem Bio-Bauernhof, aus Wiler bei Seedorf; Reto Zbinden (SVP), Leiter Agrar und Energie bei der Landi Schwarzwasser aus Mittelhäusern.

 

Die Bäuerinnen sind weiterhin stark vertreten: Christine Bühler (Mitte) aus Romont, Christine Gerber (SVP) aus Detligen, Anita Herren-Brauen (Mitte) aus Rosshäusern wurden wiedergewählt, nicht aber Christine Grogg (EVP) aus Bützberg und Franziska Fuss-Oehrli (SVP) aus Teuffenthal.

 

Heraus sticht das sehr gute Wahl der Agronomin und Winzerin Katja Riem (SVP) aus Kiesen. Riem, aber auch Ruedi Fischer, dürften in einem oder in fünf Jahren von ihrer Partei auch für die Nationalratswahlen nominiert werden, wenn sie Interesse bekunden.  

 

Wahlkreis Mittelland-Nord 

 

Gewählt sind: 
-Bichsel Daniel, Sohn des «Schweinehirten» am Inforama Rütti, Gemeindepräsident, Zollikofen, SVP (bisher)
-Hebeisen-Christen Annegret, KMU Geschäftsfrau SIU, Bäuerin, Münchenbuchsee, SVP (bisher) 
-Herren-Brauen Anita, Bäuerin, Pflegefachfrau HF, Rosshäusern, Die Mitte (bisher) 
-Salzmann Peter, dipl. Landwirt, Bruder von Ständerat Werner Salzmann junior, Mülchi, SVP (bisher) 
-Schilt Walter, Geschäftsleiter Schilt AG, Utzigen, SVP (bisher) 

 

Bernhard Riem, der bei der Mitte auf dem 1. Ersatzplatz, dürfte im Rat bleiben können, denn Astrid Bärtschi, die ihn überflügelt wurde, wurde gleichentags in den Regierungsrat gewählt und wird deshalb ihr Grossratsmandat nicht antreten.  Riem machte fast 1400 Stimmen mehr als Hans Marti, Landwirt aus Scheunen, der damit 2. Ersatz ist bzw. bald 1. Ersatz. Auf der SVP-Liste schafften Bichsel, Hebeisen, Salzmann und Schilt die Wiederwahl, während Aliki Panayides, die Geschäftsführerin der SVP Kanton Bern, die Wiederwahl nicht schaffte, weil die SVP in diesem Wahlkreis einen Sitz verlor. Auf dem zweiten Ersatzplatz landete Monika Bernhard-Gerber, dipl. Bäuerin und Kauffrau aus Urtenen-Schönbühl. Bei den Grünen ist Aurélie Zaugg, Biobäuerin und Geographin aus Iffwil, nach der Wahl die zweite Ersatzperson. 

 

Wahlkreis Biel-Seeland

 

Gewählt sind: 
-Schori Hans, dipl. Ingr. Agr. FH, Berufsoffizier, eigener Bio-Familienlandwirtschaftsbetrieb, Wiler bei Seedorf, SVP (neu) 
-Bühler Christine, Bäuerin FA, ehemalige Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, Romont, Die Mitte (bisher) 
-Gerber-Weber Christine, dipl. Bäuerin, Kauffrau, Detligen, SVP (bisher) 
-Martin Bruno, Biowinzer, Ligerz, Grüne (bisher) 
-Schlup Martin, Meisterlandwirt, Lastwagenführer, Schüpfen, SVP (bisher) 

 

Hans Schori war mit der Unterstützung des Berner Bauernverbandes (BEBV) angetreten. Landwirt Ulrich Spring, der früher schon einmal im Grossen Rat gesessen war, verpasste die Wahl. Er ist der erste Ersatzmann auf der Mitte-Liste. Martin Schlup schaffte die Wiederwahl, er wird damit aller Voraussicht im Frühsommer zum Grossratspräsidenten und damit höchsten Berner gewählt. Agronom Pierre-André Pittet, Vizedirektor bei den Schweizer Milchproduzenten (SMP), belegt bei der SVP den dritten Ersatzrang. Christine Bühler war ohne die Empfehlung des Berner Bauernverbandes angetreten, weil sie und ihr Mann Jean-Pierre Bühler den Landwirtschaftsbetrieb verpacht haben. Bei den Grünen landete Regula Wernli, Landwirtin EFZ (Jg. 1970) auf dem zweiten Ersatzplatz. 

 

Wahlkreis Mittelland-Süd

 

Gewählt sind: 
-Zbinden Reto, Leiter Agrar und Energie bei Landi, Mittelhäusern, SVP (neu) 
-Aebischer Verena, Bauerntochter, Gemeindeschreiberin, Guggisberg, SVP (bisher) 
-Augstburger Ueli, Meisterlandwirt, Gerzensee, SVP (bisher) 
-Riem Katja, Winzerin, Agronomin, Kiesen, SVP (bisher) 
-Rüegsegger Hans Jörg, Präsident Berner Bauernverband, Riggisberg, SVP (bisher) 

 

Katja Riem (Jg. 1996), aus dem Weinhandels- und Winzerdynastie Riem&Daepp in Kiesen stammend,  erzielte ein sehr gutes Resultat, sie rutschte per 1. September 2021 in den Grossen Rat und überflügelte jetzt sogar Hans Jörg  Rüegsegger, den Präsidenten des Berner Bauernverbandes, der seit 8 Jahren im Grossen Rat sitzt. Schweinezüchter Franz Guillebeau aus Mittelhäusern, Mitglied des Zentralvorstands von Suisseporcs, landete bei der Mitte auf dem 3. Ersatzrang. Landwirt Martin Stucki aus Guggisberg ist erster Ersatz auf der EDU-Liste. 

 

Wahlkreis  Emmental 

 

Gewählt sind:  
-Fischer Ruedi, Landwirt, Präs. Schw. Kartoffelproduzenten, Bätterkinden, SVP  (neu)
-Aebi Markus, eidg. dipl. Meisterlandwirt, Hellsau, SVP (bisher) 
-Bärtschi Alfred, eidg. dipl. Landwirt, Lützelflüh, SVP (bisher) 
-Gfeller Ueli, Landwirt, Schangnau, SVP (bisher) 
-Rothenbühler Jürg, Geschäftsführer, Lauperswil, Die Mitte (bisher) 
-Sutter Walter, eidg. dipl. Landwirt, Langnau, SVP (bisher) 

 

Unter den Nichtgewählten sind Andreas Wyss, der ehemalige Geschäftsführer des Berner Bauernverbandes, auf der FDP-Liste Emme (Unteres Emmental). Er vermochte den wiederkandidierenden Michael Elsässer nicht zu verdrängen, und die FDP machte wie vor vier Jahren nur einen Sitz. Ganz knapp die Wahl verpasste bei den Grünen  Biolandwirt Bruno Aebi aus Sumiswald, der sich nur 31 Stimmen hinter der Historikerin Anna de Quervain klassierte, die in der Stadt Bern ihren Wohnsitz hat. Auf dem ersten Ersatzplatz landete Hannah von Ballmoos-Hofer, Mitarbeiterin des Schweizer Bauernverbandes, sie sich auf der Liste als «Ökonomin im Bereich Agrar und Umwelt, Jungbäuerin» bezeichnete, auf der Mitte-Liste. Das Gleiche gilt für Franz Held, Landmaschinenmechanikermeister,  Verkäufer bei der Firma Sepp Knüsel und engagiert im Solar-Bereich, er ist 1. Ersatz auf der EVP-Liste. 

 

Bei der SVP landeten auf der Liste Unteres Emmental Landwirt Roland Ryser, Affoltern i. E., und Ann-Kathrin Aebi, Alchenstorf, Lehrerin, Standortleiterin und Tochter von Nationalrat Andreas Aebi, auf dem 1. und 3. Ersatzplatz.  Im oberen Emmental konnten sich die drei Bisherigen SVP-Grossräte Gfeller, Sutter und Bärtschi der Konkurrenz mit Bau-Unternehmer Ernst Kühni (Kühni AG, Ramsei), Unternehmer Bernhard Stucki (Sommer AG, Reisen und Transporte) und Landwirt und Agro-Kaufmann Simon Langenegger, früher Swissherdbook, ab 1. April Geschäftsführer des «Schweizer Bauer», erwehren. Diese drei landeten in dieser Rangfolge auf den Ersatzplätzen. Das belegt einmal mehr, welche Unterstützung bäuerliche Kandidaten auf SVP-Listen finden. 

 

Wahlkreis Oberaargau 

 

Gewählt sind:  
-Bösiger Beat, Gemüseproduzent, Unternehmer, Niederbipp, SVP (bisher) 
-Grädel, Johann Ulrich, Biolandwirt, Unternehmer, Huttwil, EDU (bisher) 
-Leuenberger Samuel, Meisterlandwirt, Unternehmer, Bannwil, SVP (bisher)  
-Mühlemann Andreas, Meisterlandwirt, Grasswil, Die Mitte (bisher) 
-Schüpbach Andreas, Meisterlandwirt, Huttwil, SVP (bisher)  

 

Die Wiederwahl nicht geschafft Christine Grogg-Meyer von der EVP, dipl. Bäuerin und Lehrerin. Ihre Partei landete in der Listenverbindung hinter den Grünliberalen und den Grünen, somit verlor die EVP ihren Sitz. Bei der SVP landeten Bäuerin Christine Fahrni aus Rumisberg und Meisterlandwirt Thomas Krähenbühl aus Röthenbach auf dem 1. und 2. Ersatzplatz. Fahrni fehlten nur 42 Stimmen zur Wahl, fast wäre sie anstelle von alt Regierungsstatthalter Martin Lerch gewählt worden. 

 

Bei der EDU ist Alexander Grädel, Biolandwirt, Unternehmer, Gemeinderat von Huttwil und Sohn des wiedergewählten Johann Ulrich Grädel, auf dem ersten Ersatzplatz. Ein gutes Resultat erzielte auch Katharina Hasler aus Walterswil, die Schulleiterin und Ehefrau eines Landwirten und Mutter von «Schweizer Bauer»-Redaktor Daniel Hasler – sie schloss die Wahl auf dem zweiten Ersatzplatz ab. Bei der GLP ist Markus Loosli, Ing. Agr. ETH und Gemeindepräsident von Herzogenbuchsee, erster Ersatz. 

 

Wahlkreis Oberland 

 

Gewählt sind: 
-Abplanalp Ueli, Meisterlandwirt, Brienzwiler, SVP (bisher) 
-Knutti Thomas, Landwirt, Berufsfahrer, Weissenburg, SVP (bisher)
-Wandfluh Ernst, Bergbauer, Kandergrund, SVP (bisher) 

 

Landwirt Ernst Wandfluh machte rund 500 Stimmen mehr als sein Konkurrent auf der Liste SVP Frutigen-Niedersimmental, Erdölhändler Kurt Zimmermann, der die Wiederwahl verpasste. Denn die SVP verlor im Oberland einen Sitz an die evangelisch-konservative EDU, die ihr politisch aber nahe steht und im Grossen Rat sehr oft mit ihr stimmt.

 

Zimmerei-Unternehmer Albert Bach, der bis vor wenigen Jahren einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb führte und Bruder von Swissgenetics-Präsident Ueli Bach ist, wurde erster Ersatz auf der SVP-Liste Obersimmental-Saanen, auf der Anne Speiser aus Zweisimmen wiedergewählt wurde.  Er machte deutlich mehr Stimmen als Bauernsohn und Ex-Skirennfahrer Michael von Grünigen, der auf derselben Liste angetreten war und zweiter Ersatz wurde.

 

  Bemerkenswert sind die 2522 Stimmen, die Bergbauer und Alpwirtschaftsunternehmer Christian Haueter aus Oberwil i. S. als Parteiloser als einzige Person auf einer eigenen Liste holte. Das sind immerhin 1,4% aller Parteistimmen im ganzen Oberland, und das als «Einzelmaske». 

 

Wahlkreis Thun 

 

Gewählt sind: 
-Ali-Oesch Katharina, Bauerntochter aus Schwarzenegg, Gemeinderätin, Lehrerin, Thun, SP (neu) 
-Brügger Bernhard, eidg. dipl. Meisterlandwirt, Höfen bei Thun, SVP (neu) 
-Amstutz Madeleine, Bauerntochter, dipl. Betriebswirtschafterin, Sigriswil, SVP, angetreten auf ihrer eigenen Liste «Bürgerliche Stadt- und Landliste», die SVP hatte sie nicht zur Wahl aufgestellt (bisher) 
-Fuhrer-Wyss Regina, Biobäuerin, Burgistein, SP (bisher) 
-Krähenbühl Samuel, lic. phil. hist., ehemaliger stellvertretender Chefredaktor der Zeitung «Schweizer Bauer», Unterlangenegg, SVP (bisher) 

 

Die Wiederwahl nicht geschafft hat Bäuerin und Lehrerin Franziska Fuss-Oehrli, die Tochter des früheren Nationalrats Fritz Abraham Oehrli. Sie wurde auf der Liste SVP-Ost von Reto Jakob, Lehrer und Gemeindepräsident von Steffisburg, um knapp 300 Stimmen überholt. Fuss wurde Opfer der Entscheidung des Wahlkreisverbandes, mit 3 statt wie vor vier Jahren mit 2 Listen anzutreten. Sie machte zwar 2200 Stimmen mehr Stimmen als Landwirt Bernhard Brügger aus Höfen, aber dieser trat eben auf der Liste SVP-West an, die dann eher einen Sitz zugute hatte als die Liste SVP-Ost einen dritten Sitz. 

 

Die neue SP-Grossrätin Katharina Ali-Oesch ist Bauerntochter aus Schwarzenegg, sie ist die Schwester von Hans Oesch, Geschäftsführer Bernische Stiftung für Agrarkredite, und von Christian Oesch, Geschäftsführer Verband Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF), und Schwägerin von Karin Oesch-Burgermeister, der Geschäftsführerin des Berner Bauernverbands. 

 

Berner Jura 

 

Gewählt sind: 
-Bühler Manfred, Rechtsanwalt, Bauernsohn, vor 3 Jahren als Nationalrat abgewählt, Cortébert, SVP (wieder)
-Gerber Tom, Meisterlandwirt, Reconvilier, EVP (bisher) 
-Klopfenstein Etienne, Meisterlandwirt, Corgémont, SVP (bisher) 
-Tobler Marc, Landwirt, Moutier, SVP (bisher) 

 

Landwirt Markus Gerber, Präsident des Rinderzuchtverbandes Swissherdbook, landete auf dem 4. Ersatzplatz der SVP-Liste. Bäuerin Monika Sommer, Präsidentin der Bärner Bio Bure, landete auf der SVP-Liste auf dem 11. von 13 Plätzen. 

Kommentare (3)

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  • Riedwyl | 27.03.2022
    Da wäre noch Grossrat Hans Schori aus dem Seeland. Ich empfehle ihn als Agrarexperte, sollte der Verband jemanden nötig haben. Gratulation den bäuerlichen Erfogen.!
    • danielsalzmann | 28.03.2022
      Vielen Dank für den Hinweis. Hans Schori ist oben ergänzt worden. Er war ja auch mit der Unterstützung des Berner Bauernverbandes zur Wahl angetreten.
  • Hans von Gunten | 27.03.2022
    Bravo Madlene Amstutz zu deinem Wahlergebnis.

    Da hat die SVP Kt.Bern eine Klatsche bekommen.

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