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Dieser Käser erreicht historisches

Liselotte Jost |

 

Michael Spycher von der Bergkäserei Fritzenhaus in Wasen BE hat es ein drittes Mal geschafft: Am World Championship Cheese Contest vom 1. bis 3. März in Madison/Wisconsin (USA) hat er mit seinem Gruyère AOP den Weltmeistertitel geholt. Das hat in der 65-jährigen Geschichte des World Championship Cheese Contests noch keiner geschafft.

 

Kein Aufsehen, kein grosser Presse-Aufmarsch, keine Dopingkontrollen, keine schillernde Präsenz. Über Langnau i.E. und Kirchberg fand der Weltmeisterkäse von Michael Spycher durch das Käsehandelsunternehmen Gourmino AG seinen Weg nach Madison.

 

Michael Spycher lag am Abend des 3. März bereits im Bett, als ihn die Nachricht seines dritten WM-Titels erreichte. Aufstehen, seine Frau benachrichtigen, welche noch unterwegs war, eine Mitteilung auf den Status posten, dann gab es auch schon wieder Nachtruhe in der «Fritzehuus-Chäsi». Denn das strenge Tagesgeschäft ging ja weiter wie immer.

 

«Wäutsleischtig»

 

Auf den Sieg konnte Spychers erst am darauffolgenden Samstagabend anstossen. Spontan feierte die Käsereigenossenschaft Fritzenhaus in der «Hornbach-Pinte» in Wasen zum dritten Mal ihren Weltmeister. Anwesend waren nebst den Genossenschaftsmitgliedern und ihren Familien auch der Sumiswalder Gemeindepräsident Fritz Kohler zusammen mit seiner Frau Elsbeth.

 

Es sei – buchstäblich – eine «Wäutsleischtig», diesen Riesenerfolg dreimal hinzubekommen und beweise, dass Michael Spycher und sein Team das Handwerk schlichtweg im Griff hätten. «Michael, du trägst den Namen ‘Wasen’ nicht nur in die Schweiz und in Europa, sondern in die ganze Welt hinaus», sagte Kohler. Seine Gratulation richtete er auch an die Milchlieferanten. «Ohne eure Sorgfalt und die Qualität eurer Milch wäre dieses Kunststück nicht gelungen. Es steckt unglaublich viel dahinter, dass eine über Jahre hinweg so kontinuierliche weltbeste Leistung möglich ist», fuhr er fort.

 

Im Vordergrund die Familie Spycher, im Hintergrund die Lieferanten der Käsereigenossenschaft Fritzenhaus.
Liselotte Jost

 

13 Milchlieferanten

 

An der Feier waren alle 13 Milchlieferanten und das ganze Team der «Fritzehuus-Chäsi» anwesend. Dies beweise den grossen Zusammenhalt innerhalb der Genossenschaft, sagte der Präsident Niklaus Schütz. Nebst dem Käsermeister-Ehepaar Michael und Monika Spycher erhielt das «Chäsi»-Team von ihm einen besonderen Dank: «Ohne euch alle wäre dieser Erfolg nie möglich gewesen.»

 

Die Käseweltmeisterschaft findet alle zwei Jahre in Wisconsin statt. In diesem Jahr waren rund 3000 Käse aus 29 Ländern in 141 Kategorien beurteilt worden. Die Jury setzte sich aus rund 50 Experten aus 16 Ländern zusammen, die die Käse in den einzelnen Kategorien beurteilten. Von allen gewählten Kategoriensiegern wurden 20 Kategoriensieger für die Finalrunde ausgewählt. Bei dieser «Champions Round» erhielt Käsermeister Michael Spycher am meisten Punkte. Er holte zum dritten Mal nach 2008 und als Titelverteidiger nach 2020. Das hat vor Spycher noch kein Käser geschafft.

 

«Mir hei Fröid»

 

«Mir hei Fröid», sagte Michael Spycher an der Feier knapp. Wissen, Können und viel, viel Initiative würden seinen Alltag und den seiner Familie prägen. Abwesenheiten des Käsermeisters in der «Fritzehuus-Chäsi» sid eher selten. «Die Bäume wachsen uns nicht in den Himmel. Jeden Morgen früh geht’s los, da bin ich in der Regel dabei. Denn mit den Jahren entwickelt man einfach ein Gefühl dafür, ob alles gut läuft», sagt Spycher. Gute Leute zu haben sei keine Selbstverständlichkeit, gute zu bekommen manchmal nicht einfach.

 

In der Bergkäserei Fritzenhaus werden jährlich 1,6 Mio. kg Milch verkäst oder zu Spezialitäten verarbeitet, die Hälfte davon zu Gruyère AOP. Die Käsereigenossenschaft begeht in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen. Das Jubiläum und der Weltmeister – so er denn seine Medaille erhalten oder abgeholt hat – sollen zu einem späteren Zeitpunkt gebührend gefeiert werden.

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