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«Eine der besten Bewegungen»

 

Anfang April trafen sich 282 Delegierte im Kursaal in Bern zur Versammlung des Zuchtverbands Swissherdbook.

 

«Mensch, ärgere dich nicht.» Mit diesen Worten leitete Swissherdbook-Präsident Markus Gerber im Kursaal in Bern die Delegiertenversammlung (DV) des grössten Schweizer Zuchtverbandes ein. Ihm passiere es immer wieder, dass er sich ärgere, sagte der Züchter aus Bellelay BE, der seit zehn Jahren Swissherdbook präsidiert.

 

Bürgerinnenrat ohne Nutzen

 

Man habe das Gefühl, dass die Landwirtschaft an allem schuld sei. Wenn er in den Zeitungen die Empfehlungen des sogenannten Bürgerinnenrats lese, komme ihm eher der Mageninhalt hoch, als dass er klug werde davon. So solle zum Beispiel die Nutztierhaltung in der Schweiz stark reduziert werden. «Für mich gleichen diese Empfehlungen einem sozialistischen und totalitären Ansatz.» Deshalb brauche es im kommenden Herbst an den eidgenössischen Wahlen jede Stimme, damit es in Zukunft weniger heisse: «Mensch, ärgere dich nicht.»

 

Immer mehr Holstein

 

Nicht ärgern musste sich Direktor Matthias Schelling. Er sprach von einem erfreulichen Geschäftsjahr 2022. Der Rückgang der Betriebe sei sehr moderat geblieben. Im letzten Jahr wurden 8509 aktive Zuchtbetriebe gezählt, 104 weniger als im Vorjahr. Und über sämtliche Rassen sind es 228108 weibliche Herdebuchtiere, 1289 weniger als im Vorjahr. Weiterhin auffällig ist die Verschiebung von Red Holstein zu Holstein.

 

Während der Red-Holstein-Bestand um 3084 auf 75036 Tiere abnahm, aber weiterhin die meisten Tiere zählt, kamen bei Holstein 2480 Tiere dazu und lag der Bestand im letzten Jahr bei 52861 Tieren. Schelling fand lobende Worte dafür, dass die Züchter mit immer mehr Kühen hohe Lebensleistungen erreichen. 2022 erzielten 704 Kühe eine Lebensleistung von über 100000 kg Milch (+116 gegenüber Vorjahr).

 

55 Jahre im Einsatz

 

Erneut wurden langjährige Dienste von Milchkontrolleuren gewürdigt. Hans Bieri aus Schangnau BE stand während 55 Jahren treu im Einsatz. Die weiteren Geehrten sind: Elisabeth Aeschlimann, Obergoldbach BE (50 Jahre), Daniel Fankhauser, Eggiwil BE (50 Jahre), Erhard Probst, Mümliswil SO (50 Jahre), und Ernst Wyssmüller, Oberwil i.S. BE (50 Jahre).

 

Auch das grosse Engagement von Bernhard Zurbuchen wurde gelobt. Er stand seit Ende 1983 in den Diensten der Milchleistungsprüfung und ist mittlerweile als Pensionierter weiter im Stundenlohn für Swissherdbook im Einsatz. Ebenfalls gewürdigt wurde Thomas Ender von der Swissherdbook-Tochterfirma Linear AG. Er hat seine Aufgabe als Chefeinstufer per Anfang 2023 an Steven Siegenthaler abgetreten. Ender ist aber weiterhin als Einstufer unterwegs.

 

«Geht an die Urne!»

 

«Mit Andreas Aebi verlieren wir als Nationalrat ein Schwergewicht für unsere Anliegen», sagte Gerber einstimmend auf das Referat des Swissherdbook-Ehrenpräsidenten und SVP-Nationalrats. Aebi wird wegen Amtszeitbeschränkung bei den kommenden eidgenössischen Wahlen im Herbst nicht mehr als Nationalrat antreten. Dieser appellierte an die Fleckviehzüchter: «Land wieder an die Urne!».

 

Aebi betonte den guten Job des im Kursaal anwesenden EDU-Nationalrats Andreas Gafner und nannte alle weiteren im Kursaal anwesenden Nationalratskandidaten: Markus Gerber (SVP, BE), Andreas Wyss (FDP, BE), Ruedi Fischer (SVP, BE) und Ernst Wandfluh (SVP, BE). «Eine bäuerliche Vertretung über alle Parteien ist wichtiger denn je», sagte Aebi.

 

«Vernetzen – Verhandeln – Verwirklichen»

 

In seiner Rede im Anschluss an die DV packte Aebi das Publikum, erzählte von seinem Werdegang vom Jungzüchterpräsidenten bis zum Präsidenten des Nationalrats und somit zum höchsten Schweizer. Die Jungzüchterbewegung sei eine der besten landwirtschaftlichen Bewegungen. Er stellte aber fest, dass das Nichtbäuerliche und das Bäuerliche immer weiter auseinandergehen. Deshalb stellte er sein Referat unter das Motto «Vernetzen – Verhandeln – Verwirklichen» und verdeutlichte dieses Motto mit zahlreichen Beispielen aus seinem Leben.

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