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«Ich überzeuge mit Authentizität und Ehrlichkeit»

Oliver Metzler |

 

Ueli Fahrni stellt sich am 28. März in Thun BE zur Wahl zum Präsidenten des Berner Bauernverbands. Als grösste Herausforderung nennt er im Interview das komplexe Direktzahlungssystem, das es zu vereinfachen gelte.

 

Ueli Fahrni führt mit seiner Familie in Rumisberg BE einen Betrieb mit 30 Hektaren LN. Bereits mit 22 Jahren hat er den Hof von seinem Vater übernommen. Mit seiner Frau Christine, den Kindern und einem Lernenden bauen sie Mais und Futtergetreide an, bewirtschaften 80 Hochstammobstbäume und sechs Hektaren Wald. Sie halten 24 Milchkühe, Muttersäue mit einem Eber und Mutterschafe mit einem Widder. Aussergewöhnlich ist der Anbau von Lavendel auf 10 Aren. Die ätherischen Öle werden für die Naturkosmetik verwendet.

 

 

Fahrni hat gemäss seinem Lebenslauf in seiner Karriere im öffentlichen Dienst 19 verschiedene Ämter innegehabt. Diese begann er mit 23 Jahren als Gemeinderat von Rumisberg. Dann führte sie ihn unter anderem über das Präsidium des Oberaargauer Bauernvereins (2005–2017) bis zum Präsidenten der BFO, der Bernischen Fachorganisation für den ökologischen Leistungsnachweis und für tierfreundliche Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere. «Ich würde mir die Aufgabe des Präsidenten nicht zumuten wollen, wenn ich diesbezüglich nicht schon viel Einblick bekommen hätte», erläutert Fahrni. Er amtet auch als Ausbildner und Prüfungsexperte Landwirt/-in EFZ und als Viehschauexperte.

 

Der neue Präsident wird anlässlich der Mitgliederversammlung am 28. März 2023 gewählt. Der Anlass um 20.00 Uhr findet in der alten Reithalle in Thun BE statt. Mitglieder können sich bis zu Beginn der Versammlung vor Ort anmelden. 

 

Ueli Fahrni führt in Rumisberg einen 30-Hektaren-Betrieb.
Oliver Metzler

 

Wieso wollen Sie Präsident des Berner Bauernverbands werden?
Ueli Fahrni: Ich durfte während zwölf Jahren im Kleinen Vorstand des BEBV mithelfen, Lösungen zu erarbeiten, deshalb kenne ich die Organisation und die Abläufe des Verbandes bestens. Durch meine unterschiedlichen Tätigkeiten erhielt ich Einblick in viele Bauernbetriebe und bin dadurch motiviert, für diesen Berufsstand einzutreten. Zudem wurde ich vom Bauernverein Oberaargau angefragt und einstimmig als Kandidat ins Rennen geschickt.

 

Wo sehen Sie zurzeit die grösste Herausforderung in der Landwirtschaft?
Es ist der Direktzahlungsapparat, der ein übertriebenes Ausmass angenommen hat und das Unternehmertum in der Landwirtschaft stark einschränkt. Die Übersicht geht aufgrund der Komplexität der laufenden Änderungen verloren, deshalb müsste es einfacher gestaltet werden.  

 

Wie würden Sie diese Herausforderung als Präsident angehen?
Alleine geht das nicht. Die Branchen müssten zusammenstehen, die Politik müsste sicher miteinbezogen werden, um herauszufinden, wie dieses System vereinfacht werden könnte. Die Forderungen an die Politik müssten dabei breit abgestützt sein.

 

Wieso meinen Sie, dass Sie der bessere Präsident wären?
Ich konzentriere mich auf meine Person. Ich bin erfahren, zuverlässig, zielorientiert, kompetent und hartnäckig. Ich kann dranbleiben und bin ein absoluter Teamplayer.

 

Was war die schwierigste Entscheidung, die Sie bisher in Ihrem Berufsleben haben fällen müssen?
Das waren immer Entscheide, die mit grösseren Investitionen verbunden waren. Ich entscheide das dann immer zusammen mit meiner Frau Christine und aufgrund von Fakten und Zahlen.

 

Am 12. März standen zwei kantonale Verkehrssanierungen zur Abstimmung. Wie stehen Sie dazu?
Als Bauer muss man eigentlich gegen das Projekt Oberaargau sein. Dies, weil es nicht die beste Lösung ist und man besser auf die Anliegen der Bauern hätte eingehen können. Im Emmental ist es gelungen, die Anliegen der Landwirtschaft zu berücksichtigen. Hier bin ich dafür.

 

Wie würden Sie einen unentschlossenen Wähler von sich überzeugen?
Mit Authentizität und Ehrlichkeit. Alle zu bearbeitenden Bereiche kann ich in der Kürze nicht erwähnen. Ich setze mich ein für weniger Bürokratie, für die Vereinfachung der Direktzahlungen, für mehr unternehmerische Freiheiten in der Landwirtschaft, für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion und für eine höhere Wertschöpfung.

 

Welche Frage, die Sie wichtig fänden, habe ich Ihnen nicht gestellt?
Beide Kandidaten sind Bergbauern. Da taucht immer wieder die Frage auf, ob wir uns für andere Betriebszweige einsetzen würden. Als Präsident ginge es mir darum, für alle Betriebszweige ein offenes Ohr zu haben und mich für alle einzusetzen.

 

Steckbrief

 

Zivilstand: verheiratet, drei erwachsene Kinder
Geburtsdatum: 9.10.1973
Wohnort: Rumisberg
Beruf: Meisterlandwirt
Politische Partei: SVP
Hobbys: Lesen, Viehzucht, Kulinarik
Sprachen: Deutsch

Kommentare (1)

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  • Urs Wälchli | 27.03.2023
    Sorry, es ist aber ein Armutszeugnis für die Berner Landwirtschaft das ich beim Präsi nur unter Alt und Älter wählen kann! Wo sind die inovativen Junglandwirte?

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