Die beliebte Frühlingsmesse BEA öffnete heuer zwischen 9 und 18 Uhr die Tore. Wer mit dem Auto anreiste und die Messe in dieser Zeit besuchte, bezahlte 36 Franken, zehnmal den Stundentarif von 3.60 Franken, was dem maximalen Tarif für einen Tag entspricht.
«Erhöhung war unumgänglich»
Da die BEA traditionell von vielen Leuten aus dem ländlichen Raum besucht wird, die weitab von öffentlichen Verkehrsmitteln wohnen und in der Gruppe oder als Familie anreisen, gab der Parkplatztarif viel zu reden. Ein Bauer fragte den Schreibenden: «Wollen die BEA-Chefs eigentlich, dass wir Autofahrer nicht mehr kommen?»
Die Frage geht an Adrian Erni, den Mediensprecher der BEA. Er schreibt: «Die Erhöhung der Parkgebühren hat keinen Zusammenhang mit der neuen Festhalle oder mit externem Druck. Wir haben so gut wie möglich versucht, die unsererseits in den letzten Jahren angefallenen Kostensteigerungen abzufedern. Die per letzten Juli eingeführte Preiserhöhung (von 3.20 auf 3.60 Franken pro Stunde) war jedoch unumgänglich.»
Situation überdenken
Bei einer Aufenthaltszeit von vier Stunden falle dieser Wechsel nicht so sehr ins Gewicht. Die maximal 36 Franken bewegten sich verglichen mit anderen Anlässen oder auch der Innenstadt im Rahmen (das Metro-Parking beim Bundeshaus für 40 Franken am Tag ist allerdings in einer Halle). Erni: «Dennoch haben wir verstanden, dass diese Massnahme auf Kritik stösst. Das Dauerthema Verkehr werden wir deshalb im Rahmen der BEA-Aufarbeitung nochmals genau untersuchen. Gerade bei einer Messe für Stadt und Land, für Menschen jeglicher Herkunft und Einkommensklasse.»
Auch Hans Jörg Rüegsegger, Berner SVP-Nationalrat und Präsident des Grünen Zentrums an der BEA, teilt mit: «Die Verantwortlichen haben mir signalisiert, dass sie die ganze Situation überdenken.» Er habe die während der Messe vielfach gehörte Kritik bei der Messeleitung deponiert. Kritisiert worden sei auch das Bezahlsystem.