Nicht nur der Schwerverkehr, sondern auch «der überbordende Freizeit- und Tourismusverkehr bringt die sensiblen alpinen Ökosysteme sowie die lokale Bevölkerung an ihre Belastungsgrenzen», schreiben die Alpen-Initiative und Mountain Wilderness Schweiz in einer gemeinsamen Mitteilung.
Mit einer gemeinsamen Aktion wollten sie auf die zunehmende Problematik aufmerksam machen. Über 40 Fackeln wurden im Rahmen einer Mahnwache in Interlaken BE gezündet und in Form eines Alpenpanoramas angeordnet.
Damit sollte die Wichtigkeit des Alpenschutzes untermauert werden. Der Massentourismus übe erheblichen Druck auf den alpenverträglichen Verkehr und die intakte Wildnis aus. «Alpen schützen, statt übernützen», lautet das Motto des Aufrufes.
Übertourismus als Phänomen
«Der Tourismus erzeugt rund 20% der gesamten Wertschöpfung in den Berggebieten. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Wertschöpfung zukünftig in Einklang mit Mensch und Umwelt passiert», fordert Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative und Nationalrat, in seiner Mahnrede in Interlaken BE. Die Alpen seien ein wertvoller und schützenswerter Lebensraum.
«Wir setzen uns ein für eine Art Bergerlebnisse, die nicht auf Infrastruktur und Attraktionen angewiesen ist, sondern im Gegenteil erst in deren Abwesenheit möglich ist», erklärt Sina Schneider, Präsidentin von Mountain Wilderness Schweiz.
Rund 60 Aktivisten und Aktivistinnen beider Organisationen haben mit einzelnen Feuerzeichen symbolisch einen Bergzug dargestellt, heisst es in der Mitteilung. Die Bergwelt solle vor konsumgetriebenem Tourismus geschützt werden.
Regionen wie das Berner Oberland seien immer stärker mit dem Phänomen des Overtourism konfrontiert, wo unkontrollierte Touristenströme einzelne Regionen überfluten würden.
Alpeninitiative und Mountain Wilderness Schweiz
Vor 30 Jahren wurde die Alpeninitiative vom Stimmvolk angenommen und Mountain Wilderness Schweiz wurde vor 30 Jahren in Brig VS gegründet. Die beiden Organisationen setzten sich für einen sanften und wildnisverträglichen Tourismus und eine entsprechende Verkehrsgestaltung gesetzt, um die Alpen zu schützen, statt zu übernützen.